Lehrreich

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Schon nach wenigen Seiten der Leseprobe war ich völlig gefesselt. Mona Horncastle gelingt es, Peggy Guggenheim aus dem Schatten von Klatsch und Vorurteilen zu holen und ihr endlich den Platz zu geben, der ihr zusteht: als mutige, visionäre Frau, die die Kunstwelt nachhaltig verändert hat.

Mich hat besonders berührt, wie lebendig Horncastle Peggys Leidenschaft für die Kunst beschreibt – ihre unerschütterliche Entschlossenheit, Künstlerinnen und Künstler zu fördern, die von der Gesellschaft übersehen oder verfolgt wurden. Dass sie nicht nur Sammeln als Selbstzweck betrieb, sondern Künstlern ganz konkret aus existenziellen Notlagen half, macht sie für mich zu einer zutiefst menschlichen Figur. Ihr Mut, im Angesicht von Krieg und Zerstörung weiter für die Moderne einzustehen, ist einfach beeindruckend.

Auch die Sprache der Autorin hat mich überzeugt: Sie schreibt klar, detailreich und zugleich voller Empathie. Es ist keine trockene Biografie, sondern ein spannendes, fast filmisches Porträt einer Frau, die ihrer Zeit weit voraus war. Besonders gut gefällt mir, dass Horncastle sich nicht auf die oft wiederholten Klischees beschränkt, sondern Guggenheim als das zeigt, was sie wirklich war: eine Freigeistin, eine Feministin avant la lettre und eine Mäzenin mit Weitblick.