Moderne Kunst und stürmische Liebschaften

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suzanne Avatar

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Das Cover dieses Buches mit seiner unregelmäßigen Schrift und den bunten Farben hat mich sofort angesprochen und passt zu einer Mäzenin der modernen Kunst.
Der Roman ist aus Sicht Peggy Guggenheims geschrieben und erzählt aus ihrem Leben im Alter von 14 bis ca 40 Jahren. Der Schreibstil ist dadurch sehr lebendig und wir haben teil an ihren Gedanken und Gefühlen.
Den Anfang fand ich sehr spannend, er schildert ihr privilegiertes Leben als Mitglied der Upperclass in New York das einen Einbruch erlebt, als der Vater beim Untergang der Titanic stirbt und die Familie nicht ausreichend abgesichert hinterlässt. Wir erfahren von ihrer engen Beziehung zu ihrer Schwester Benita und einige Tragödien von denen ihre Familie betroffen ist, so dass Peggy stets meinte, es würde ein Fluch auf ihrer Familie liegen.
Um der strengen Mutter zu entkommen, heiratet sie den französischen Dichter Laurence Vail und führt zunächst ein Bohème Leben in Paris, wo sie viele zeitgenössische Künstler kennenlernt.
Mit dem kleinen Vermögen, das sie geerbt hat fördert sie einige davon. Aber sie selbst fühlt sich für dieses Leben nicht geschaffen und sucht sich immer wieder andere Lebensorte. Der Roman erzählt sehr ausführlich über ihren gewalttätigen Ehemann und ihre Affären, ihre Kinder kommen wenig vor, dafür werden immer wieder Berühmtheiten erwähnt, denen sie begegnet. Gegen Ende fand ich den Roman dann etwas langatmig mit zahlreichen Affären, die aneinander gereiht wurden. Das Buch endet mit der Eröffnung ihrer ersten Galerie. Ich hätte mir gewünscht mehr von ihren späteren Lebensjahren zu erfahren und wie sie zu ihrer Kunstsammlung gekommen ist. Vielleicht liegt es daran, dass die Autorin gestorben ist, bevor das Buch ganz abgeschlossen war und dann von ihrer Freundin zu Ende geschrieben wurde, oder sie hat sich mit Absicht nur diesen Lebensabschnitt ausgewählt.
Alles in allem fand ich das der Roman das Leben in New York und Paris in den zwanziger und dreißiger Jahren sehr gut einfängt. Ich habe das Buch trotz einiger Längen am Ende sehr gerne gelesen und finde es ist absolut empfehlenswert für jeden der sich für die Zeit des Surrealismus in Paris interessiert, oder auch nur etwas über das Leben dieser unabhängigen und eigenwilligen Frau erfahren möchte.