Mein Vater, der Mörder...?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
rinoa Avatar

Von

Eigentlich wollte Ann einen schönen Abend mit ihrem Vater, dem renommierten Philosophieprofessor Walter Lesniak, verbringen. Doch plötzlich wird das Haus von Polizisten gestürmt und Lesniak verhaftet. Er soll der „Schleifenmörder“ sein, der in den letzten vierzehn Jahren zehn Mädchen umgebracht hat.
Für Ann ist klar, hier liegt eine furchtbare Verwechslung vor. Und sie wird die Unschuld ihres Vaters beweisen. Aber ist er das wirklich…?

Wie schon bei den Büchern zuvor, schafft es Romy Hausmann auch hier, mich von Anfang an zu fesseln, was sicher auch am wirklich tollen und gut zu lesenden Schreibstil liegt. Außerdem ist die Grundidee des Buchs alleine schon echt spannend.

Erzählt wird hauptsächlich aus Anns Sicht in Ich-Form, was natürlich ein sehr subjektives Bild auf die Ereignisse und auf Anns Vater Walter Lesniak erzeugt. Dazwischen gibt es zum einen immer wieder kurze Kapitel mit der Überschrift „Wir“, die ich zugegebenermaßen fast ein bisschen verstörend fand und die ich erst gegen Ende richtig einordnen konnte. Außerdem gibt es immer wieder Ausschnitte aus einem Interview aus dem Jahr 2021 (die Hauptgeschehnisse finden vier Jahre vorher statt).

Leider ging es für mich mit der erzeugten Spannung dann im Laufe der Lektüre doch etwas bergab, und ich wollte zwar immer noch wissen, wie alles ausgeht, allerdings war ich nicht mehr so gefesselt wie noch zu Beginn.
Stattdessen konnte ich Anns Handlungen und auch ihre Gedanken immer weniger verstehen (allerdings war ich zum Glück auch noch nie in ihrer Situation), möglicherweise wollte sie bestimmte Dinge auch nicht wahrhaben und die Geschehnisse drifteten für mich so ein bisschen in Nebensächlichkeiten ab.

Natürlich schickt die Autorin ihre Leser auch wieder auf einige (falsche) Fährten, die ich jedoch teilweise doch sehr konstruiert fand und bemüht, sie für den restlichen Verlauf der Geschichte passend zu machen.

Insgesamt hat mir „Perfect Day“ aber gut gefallen, auch wenn es mich am Ende nicht rundum überzeugen konnte.