Page Turner mit Schwächen

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Seit Jahren verschwinden junge Mädchen, der Ort ihrer Leichen ist mit roten Bändern geschmückt. Seit Jahren ist der Täter unbekannt. Bis Anns Vater, ein Philosophieprofessor, verhaftet wird. Für Ann ein traumatisches Erlebnis. Sie will die Unschuld ihres Vaters beweisen und begibt sich auf die Suche nach einem Täter.

Nachdem ich Hausmanns „Liebes Kind“ gelesen hatte und sehr begeistert war, wollte ich auch ihren neuen Thriller unbedingt lesen. Zumindest ist sie hier ihrem prägnanten Schreibstil treu geblieben. Man ist immer sofort in der Geschichte drin und muss weiter blättern, weiterlesen. Ich mag den Perspektivenwechsel und auch den Wechsel zwischen verschiedenen Erzählstilen. Aber die Geschichte an sich… naja. Die Protagonistin ist stellenweise unsympathisch, beinahe naiv und ziemlich stur. Oft konnte ich ihre Handlungen und Gedanken nicht nachvollziehen. Dann gab es unzählige Erzählstränge, was auf mich irgendwann nur noch unrealistisch und an den Haaren herbeigezogen war. Am meisten hat mich jedoch gestört, dass Charaktere eingeführt wurden, die dann einfach keine Rolle mehr gespielt haben. Es wirkte, als wollte man die Geschichte vorantreiben und unnötig dramatisieren. Die Erzählung hat so viel Potenzial gehabt, aber sich auf dem Weg zur Auflösung verloren.

Fazit: Der Thriller ist auf jeden Fall ein page turner. An Hausmanns Debütroman reicht er für mich aber nicht heran. Deshalb gab es von mir auch nur 3 von 5 Sternen.