spannend und gut ausgearbeitet

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sekty Avatar

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wurde verhaftet, da die Polizei ihn für den „Schleifenmörder“ hält. Ihr Vater, der sich seit dem frühen Krebstod ihrer Mutter hervorragend um sie gekümmert hat, soll über ein Jahrzehnt lang junge Mädchen entführt und getötet haben. Unmöglich! Ihr Vater ist wie gelähmt und schweigt zu den Vorwürfen und auch der Anwalt erscheint eher unmotiviert. Daher ist es an Ann Beweise zu finden, die ihren Vater entlasten oder der Polizei einen anderen Tatverdächtigen präsentieren und sie hat auch schon einen ersten Ansatz.

Da ist er, der dritte Thriller von Romy Hausmann und allein vom Cover her sofort als einer ihrer Romane identifizierbar. Es gefällt mir sehr, wie diese aufeinander abgestimmt sind.

Hausmann bedient sich verschiedener Erzählperspektiven. Der Großteil des Romans wird aus Anns Sicht geschildert. Sie ist eine Ich-Erzählerin, bei der man nicht einhundertprozentig weiß, ob sie tatsächlich glaubwürdig ist. Manches spielt sich nur in ihrem Kopf ab, anderes wird durch Rückblenden erzählt, aber über allem steht ihre Enttäuschung und Wut der Polizei gegenüber, dass sie den Falschen in Untersuchungshaft haben und ihr fester Vorsatz für ihren Vater die Wahrheit herauszufinden.

Des Weiteren gibt es Interviews mit dem Täter. Hierbei weiß man weder, wer die Kinder umgebracht hat, noch wer der Interviewer ist. Als drittes gibt es Kapitel, die aus der Sicht des Täters geschildert werden und einige Einblicke in seine gestörte Psyche geben.

Die Autorin hat viele unerwartete Wendungen eingebaut. Es gibt einige Verdächtige, reine Indizien, stichhalte Beweise, falsche Vermutungen, gestörte Psychen, Wut, Trauer, Angst, Gewalt und Krankheit. Alles wird zu einer interessanten Geschichte verwoben, bei der man lange nicht weiß, wem man trauen kann und was man glauben darf. Gegen Ende wird alles stimmig aufgelöst und auch dort hat Hausmann noch Überraschungen parat.

Fazit: Der Roman hat mich richtig gut unterhalten. Besonders die Ungewissheit, dass man selbst nie wusste, wer der Täter ist, ob man Ann glauben kann und wie der Roman ausgehen wird, machen es zu einem spannenden Lesevergnügen. Trotzdem hat es für mich nicht ganz zu fünf Sternen gereicht, auch wenn ich leider nicht begründen kann, was mich gestört hat oder was ich mir anders gewünscht hätte.