wenn Gefühle nicht gefühlt werden können

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sutane Avatar

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Inhalt:
Gerade als Ann mit ihrem Vater auf die Pizza wartet, wird ihr Haus von der Polizei gestürmt und ihr Vater wir mitgenommen, der Vorwurf: er sei der gesuchte Schleifenmörder der seit vielen Jahren ungestört Mädchen entführt und ermordet.

Anns Leben gerät total aus den Fugen. Zum einem kann und will sie nicht glauben, das ihr liebevoller Vater zu so etwas im Stande wäre und zum anderen wird auch ihr Leben immer schwerer, denn ihre Bekannten und Freunde wenden sich von ihr ab. Ihr Studium kann sie nicht weiterführen und um nicht, als die Tochter der Schleifenmörders, entdeckt zu werden, kann sie niemanden vertrauen.

So bleibt Ann nur, auf eigener Faust zu ermitteln und den wahren Mörder zu finden.

Meinung:

Perfect Day ist ein packender und gut konstruierter Thriller um ein reales Thema.


Auf der "Jagd" nach dem Schleifenmörder verändert sich auch zunehmend Ann`s Wahrnehmung, was die Autorin - Romy Hausmann - glaubwürdig und nachvollziehbar im Buch erscheinen lässt.
Denn mit der Last, einen Mörder als Vater zu haben, kann ein Mensch nicht leben.
Vor allem das "Warum" steht in "Perfect Day" im Vordergrund.

Romy Hausmann schreibt gut verständlich, packend und nachvollziehbar.
Geschickt legt sie Spuren, denen ich als Leser gerne gefolgt bin und schnell hatte ich meine Verdächtigen ausgemacht.

Verwirrt war ich anfangs von den Einschüben von Ann, die schon als Kind ihre Gefühle zu Papier gebracht hat und die das hier und jetzt immer wieder unterbrechen (inkl. der kindlichen Rechtschreibfehler). Auch die Gespräche im Gefängnis mit dem (vermutlichen) Mörder konnte ich anfangs nicht einordnen.
Zum Ende des Thrillers passen aber all diese "Ungereimtheiten" perfekt zusammen.

Überrascht war ich über das "Thema", also dem "Warum", dem man sich Stück für Stück nähert.
Ein realistisches Thema, welches geschickt in diesem Thriller verpackt wurde.

Mit der Protagonistin Ann konnte ich mich nicht immer anfreunden, mal erschien sie mir als naiv, mal als "brutal" - die Extreme die im Laufe der Geschichte in ihre wohnten, waren mir mit unter zu unrealistisch.

Dennoch ein packender Thriller, mit einem ernsten Hintergrund.