Gefühlvoll und romantisch

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rabentochter Avatar

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Brooklyn will Abstand bekommen zu ihrem alten Leben und zieht nach Bedford. Sie ist so durch den Wind und verzweifelt, dass sie sogar in eine Wohnung zieht, in deren Schlafzimmer sie nur eine dünne Tür von ihrem, ihr unbekannten Nachbarn, trennt. Doch schon bald kommt ihr der Unbekannte nah, zu nah und aus Freundschaft entsteht bald mehr. Doch nicht nur Brooklyn hat an ihrer Vergangenheit zu knabbern, auch ihr Nachbar hat Dinge erlebt, die er gern ungeschehen machen möchte.
Sarah Stankewitz schreibt mit viel Gefühl, manchmal zu viel Gefühl. Sie schafft es das Bauchkribbeln und die Zweifel, die Brooklyn empfindet sehr natürlich und glaubwürdig zu schildern. Man fühlt direkt mit, wenn Brooklyn lacht, weint, leidet, sich freut und grübelt ob ihre Entscheidungen immer die richtigen sind...
Auch wenn die Beschreibungen noch so gut sind, manchmal hätte dem Text ein bisschen mehr Härte gut getan, da Stankewitz es meiner Meinung nach teilweise übertreibt und aus gefühlsbetont kitschig werden lässt. Häufig fügt sie weitere Erklärungen an, die gar nicht nötig wären, da diejenigen davor bereits perfekt die Situation beschreiben und einen detaillierten Einblick in das Innenleben der Person geben. Rein vom Aufbau des Romans her ist es ein klassische New Adult Buch mit sympathischen Figuren in typischem Stil gehalten (hübsche Protagonistin, hübscher Protagonist, verrückte beste Freundin, großmäuliger bester Freund, die zickige, tussige Exfreundin usw...). Rein vom Personal her gab es also keine Überraschungen und dennoch liest sich der Roman spannend, gut und flüssig. Es ist eines dieser Bücher, das man nicht weglegen möchte, bis es fertig gelesen ist.

Fazit: durchaus lesenswert!