Leider nicht perfekt für mich

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rosalinde Avatar

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Meinung:
Das Cover ist das erste was mir an dem Buch aufgefallen ist, noch vor dem Klappentext. Da dachte ich sofort Wow ist das hübsch. Als ich dann den Klappentext und die Leseprobe gelesen habe war mir klar, dass dieses Cover perfekt für dieses Buch ist. Es ist ein 1:1 Spiegel dieser Geschichte und passt wie kein anderes Cover zum Inhalt.

Brooke (Brooklyn) ist zu Beginn des Buches (Prolog) glücklich, lebenslustig und einfach rundum zufrieden mit ihrem Leben. Als sie dann mit dem Tod von ihrem Ehemann klarkommen muss, ist von der lebenslustigen, glücklichen Brooke fast nichts mehr da. Selbst Ghost, ihr Hund sorgt dafür, dass sie an manchen Tagen nur an ihren Verlust denken kann. Durch das Kennenlernen mit Chase verschiebt sich auf einmal was bei ihr und sie fängt an sich wieder in Richtung Leben zu bewegen. Aber man merkt richtig wie hin-und hergerissen Brooke dabei ist. Auf der einen Seite möchte sie Chase kennenlernen, braucht jemanden zum Reden, einen Freund, aber auf der anderen Seite fühlt es sich irgendwie viel zu intim an mit Chase zu reden, seiner Stimme zu lauschen und sich von ihm Bücher zum Einschlafen vorlesen zu lassen.

Chase ist so ein Mensch, der irgendwie genauso weiß was er sagen und tun muss. Er wirkt unglaublich ruhig, einfühlsam, ist ein guter Zuhörer und schafft es durch keine Gesten einen glücklich zu machen. Ich meine dieser Mann lässt sich einen Stapel Bücher vor die Tür legen, um sie nach und nach seiner Nachbarin zum Einschlafen vorzulesen. Das ist einfach nur wundervoll.

Brooke und Chase Annäherung geschieht sehr langsam und behutsam. Dadurch, dass Brooke immer noch in ihrem Verlust, in ihrer Trauer ist, kann es auch gar nicht schneller vorangehen. Eine schnellere Annäherung zwischen den beiden wäre einfach nicht passend und glaubhaft gewesen.
Ich finde dieser Punkt, das Kennenlernen, die Annäherung und wie es sich langsam entwickelt ist der Autorin sehr gut gelungen und war für mich zu jeder Zeit stimmig.

Leider gibt es einen oder zwei Kritikpunkte, die die Geschichte dann nicht rund gemacht haben.
Ab jetzt könnten Spoiler kommen, ich versuche es möglichste spoilerfrei, aber kann es nicht garantieren. Ihr seid also gewarnt.
Brooke war mir zwar sympathisch und ich verstehe bis zu einem gewissen Grad wie schwer alles für sie ist, aber sie fährt mir zu sehr das „Ich erzähle nichts über meinen Verlust, das ist mein Problem, ich kann und will da gar nicht darüber reden“ Prinzip. Ich finde das hätte einiges leichter gemacht und das dadurch entstehende Drama, weil Chase nicht die nötigen Informationen hatte, wäre so auch nicht eingetreten. Klar ist ein Drama vorprogrammiert gewesen, aber die Art wie es dann kam, was zwischen Brooke und Chase dann an Dynamik passiert ist, wer, wie, was nicht erzählt hat, war einfach zu viel und überzogen meiner Meinung nach.
Für mich war schon Brookes Einstellung zu dem Erzählen und drüber reden nicht passend und hat alles in die falsche Richtung gelenkt. Auch finde ich, dass Chase mal wieder in die Rolle „böser, du hast alles falsch gemacht Prota“ gedrängt wurde. Ja, das was mit Chase zu tun hat, was zu dem eigentlichen Drama führt und erst viel später im Buch klar wird, ist nicht ohne und möchte ich an dieser Stelle nicht runterspielen oder irgendwie abwerten oder beschönigen. Aber das Nichtreden davor, die Einleitung zum Drama sozusagen war für mich schon der falsche Weg in diesem Buch. Es hat bei mir nicht den Effekt ausgelöst, den es wohl sollte und ich war ehrlich gesagt an dem Punkt im Buch genervt und sogar sauer auf Brooke.

Auch war ich manchmal so gar nicht zufrieden mit der Ausdrucksweisen von Brooke oder ihrer Freundin Molly und habe einfach nur da gessen und dachte: Das passt so gar nicht und ist einfach nur unschön.

„Perfectly Broken“ fing für mich vielversprechend an und die Annäherung zwischen den Protagonisten ist wirklich fantastisch dargestellt und toll, aber leider konnte mich das Buch dennoch nicht komplett überzeugen und in den Bann ziehen. Der oben erwähnte Kritikpunkt hat den Ausschlag gegeben, dass ich ab einem bestimmten Punkt im Buch nicht mehr wirklich gut bei den Protagonisten war und mir die Geschichte zugesagt hat. Insgesamt konnte mich „Perfectly Broken“ nicht packen oder begeistern. Das, was das Buch in einem auslösen soll, was es rüberbringen möchte ist bei mir leider nicht angekommen.
Von mir gibt es daher 3,5 von 5 Sternen, weil es wirklich gut losging, ich Chase toll finde, die Annäherung von Brooke und Chase wirklich wunderschön ist und ich dieses Cover einfach liebe und perfekt für das Buch finde.