Perfekt ist jetzt

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Sutter Keely schwänzt wieder einmal die Schule, um sich mit seiner Freundin Cassidy zu treffen. Als er unterwegs noch Alkohol kaufen will, stößt er auf einen kleinen Jungen namens Walter, dem er ein Frühstück ausgibt. Als er den kleinen Jungen dann nach Hause fahren will, stellt sich heraus, dass dieser gerade ausreissen will, weil sich seine Eltern getrennt haben. Sutter schafft es den Walter zu überzeugen erst einmal wieder nach Hause zu fahren und bietet sogar an mit dessen Mutter zu reden. Leider entgleitet ihm die Situation dann ziemlich, als Walters Mutter bemerkt, dass ihr Sohn von einem betrunkenen Jugendlichen nach Hause gebracht wurde. Trotzdem versucht Sutter zumindest ihr nahezubringen, dass der kleine Walter unglücklich ist. Durch diesen Vorfall ist er nun jedoch viel zu spät dran für sein Treffen mit Cassidy. Diese lässt ihn nun prompt nicht mehr rein. Nachdem er sein Mixgetränk mit noch mehr Alkohol aufgegossen hat und einen ordentlichen Schluck davon genommen, beschließt er zu ihrem Zimmer hinaufzuklettern. Überraschenderweise gelingt ihm das zuerst ganz gut. Als er dann noch einen Schluck nehmen will, erfolgt eine Kettenreaktion bei der Sutter samt Regenrinne auf der Terasse endet. Cassidy hält ihm dann eine Predigt, während die beiden sich Drinks besorgt haben und Sutter nur noch an Sex denkt. Schließlich versöhnen sich die beiden und Sutter ist rundum zufrieden mit allem.

Ich war gespannt auf dieses Buch, auch wenn ich vielleicht ein wenig zu alt bin für die Zielgruppe. Der Protagonist erzählt die Geschichte sehr authentisch und man kauft ihm die Lethargie und sein Desinteresse für die "wichtigen Dinge im Leben" sofort ab. Zu Beginn war er mir nicht sonderlich sympathisch, auch wenn er dem kleinen Jungen das Frühstück bezahlt hat, besonders der ungesunde Umgang mit Alkohol war für mich erschreckend und diese "Kein-Bock/Ist mir doch egal"-Stimmung war auch ein wenig anstregend. Aber im Laufe der Leseprobe konnte ich doch eine Beziehung aufbauen zu Sutter Keely und seine Art, insbesondere seine ehrliche Selbsteinschätzung und seine humoristische Lebenssicht haben mich versöhnlich ihm gegenüber gestimmt. Die Idee mit seinen lustigen Vergleichen hat mich auch überzeugt. Seine Art gegenüber dem kleinen Walter und dass er sich versucht für ihn einzusetzen und ihm zu helfen, fand ich auch überraschend herzerfrischend und empathisch. Seine Geschichte über seinen ehemaligen Freund Jeremy war gleichzeitig traurig, komisch und auf eine seltsame Art lehrreich, das hat mir sehr gut gefallen. Sein Verhalten gegenüber Cassidy fand ich witzig und irgendwie typisch für einen Jugendlichen. Cassidy hingegen kommt mir vor als würde sie mit zweierlei Maß messen. Ihre Vorwürfe gegenüber Sutter, dann macht sie selbst aber genauso verantwortungslose Dinge.

Ich bin wirklich gespannt wie sich diese Geschichte entwickelt und ob es gelingt die Entwicklung und das Erwachsenwerden von Sutter, wie im Klappentext angekündigt, authentisch darzustellen oder ob das ganze zu einem Klischee von "die wahre Liebe öffnete ihm die Augen" verkommt.