Sutter - jung, gedankenlos, betrunken

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mrsamy Avatar

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Sutter Keely schwänzt mal wieder die Schule. Keine Seltenheit, aber immerhin hat er echt einen guten Grund: er muss seine Freundin Cassidy schließlich zum Frisör fahren. Doch um so richtig in den Tag zu starten, benötigt er erst einmal einen großen Becher 7up - mit Whisky versteht sich. Überhaupt scheint Sutter ein Freund des Alkohols zu sein, bei seiner Freundin angekommen - mit riesen Verspätung, mixt er ihnen beiden erst einmal einen alkoholreichen Drink. Doch der Schein drückt, Sutter erweckt den Anschein er wäre ein wenig dumm, aber seine Gedanken - die der Leser verfolgen kann, zeugen davon, dass in seinem Kopf mehr steckt, als er vielleicht selbst ahnt. Warum er aber derart unbeschwert in den Tag hineinlebt, sich nachweislich seine Zukunft verbaut, das kann man nur erahnen. Ein Grund scheint die Trennung seiner Eltern zu sein, die nun schon ein paar Jahre zurückliegt. Denn seit jenem Zeitpunkt interessieren sie sich nicht mehr für ihr Kind, sondern nur noch für sich selbst.

Die kurze Leseprobe zu "Perfekt ist jetzt" vermittelt dem Leser bereits einen recht guten Eindruck von Sutters Lebenseinstellung und seinem Charakter. Man bekommt aber schon frühzeitig den Verdacht, dass mehr in Sutter steckt, als es scheint, dass das Ende der Fahnenstange sozusagen noch nicht erreicht ist. Der Schreibstil des Autors ist interessant, die Geschehnisse sind aus Sutters Sicht und damit auch mithilfe seiner schnoddrigen Sprache beschrieben - es ist eine Art "Ich leb das Leben, ich bin so cool", noch schwer zu greifen und ich bin mir noch nicht darüber klar, ob dieser Sprachestil nicht auf die Dauer nervig werden könnte.