Gottes persönlicher Betrunkener

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dicketilla Avatar

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Er nennt sich Gottes persönlicher Betrunkener, Sutter Keely, Schulschwänzer, südlich von Oklahoma City, kurz vorm Schulabschluss.
Seine Mitschüler wissen schon wo sie studieren werden, er nutzt nicht einmal die Chance seine Noten zu verbessern, denn wer braucht schon Algebra. Er feiert seinen Tag mit einem Schluck Alkohohl. Beim Trinken geht es für ihn um Kreativität, Erweiterung seines Horizonts. Um seine Zukunft macht er sich wenig Gedanken, schließlich haben ihn seine Eltern, als sie sich scheiden ließen, ihn sich selbst überlassen. Der Sex mit seiner runden Freundin Cassidy ist triumphal, er weiß was er für ein Glück mit ihr hat, schließlich hatte er schon ausreichend Erfahrung. Doch dann macht sie Schluss mit ihm.

“ Das Leben ist spektakulär. Vergiss die dunklen Gedanken. Trinke einen Schluck und warte, dass die Zeit sie wegspült, wohin auch immer die Zeit solche Sachen spült.” (S.23)

Er jobbt in einem Herrenausstatter, mit dem Geld zahlt er sein Auto ab und füllt seine Partykasse.
Auf Partys ist er immer gern gesehen, sie lieben seine Sprüche, Geschichten, er sorgt für Stimmung.
Nach einer durchzechten Nacht landet er in einen Vorgarten, wird von Aimee gefunden, die früh Zeitung austrägt. Er erkennt, dass sie unglücklich ist und will ihr helfen. Sie soll ihm Nachhilfe in Algebra geben, er will ihr Selbstbewusstsein stärken. Dabei zieht er sie immer mehr in seinen Sumpf.
Warnungen seiner Freunde ignoriert er.

Sutter ist eigentlich in seinem Inneren ein feiner Kerl, beweist am Ende des Buches Aimee gegenüber Verantwortungsbewusstsein. Er vermisst seinen Vater, bastelt sich ein Bild eines erfolgreichen Mannes, der es zu etwas gebracht hat, bis diese Seifenblase zerplatzt.
Seine Freunde beginnen sich zu verändern. Selbst sein Freund Ricky, mit dem er einst um die Häuser zog, erkennt, dass die ständigen Sauftouren zu nichts führen, verbringt lieber mehr Zeit mit seiner Freundin, mit der Sutter ihn einst verkuppelte.

Die Geschichte wird von Sutter erzählt, die n seiner pubertären Art rüber kommt, obwohl er mit seinen fast 18 Jahren darüber hinaus sein sollte. Er ist fähig die Schönheit um sich herum zu erkennen, kann auch Mitleid empfinden. Leider vermag er es nicht zu erkennen, wohin ihn seine Lebensart führt.
Selbst sein väterlicher Freund im Herrenausstatter kann ihm nicht helfen.
Er braucht dieses Gefühl des Rausches, denn längst hat nicht er sondern der Alkohol die Kontrolle über ihn. Sutter der sich nach einer intakten Familie sehnt, so wie er sie aus seiner Kindheit in Erinnerung hat.

“ Aber heutzutage machen die Erwachsenen ja nichts, als einen allein zu Hause zu lassen mit einer Küche voller Chips und Limo. In deinem Zimmer warten Fernseher, Videospiele und das Internet auf dich. Was glauben die denn, was das bringen soll? Außer einer Scheißegal -Haltung?” (S.121)



“Perfekt ist jetzt” ist ein schönungsloses Buch, über eine Jugend, die sich mit Alkohol , Party, wechselnde Beziehungen in einen Rausch begibt. Einem Rausch, dem schnell Abhängigkeit folgt, in ihren Familien Gleichgültigkeit, Lieblosigkeit herrscht.

Leider ist an einigen Stellen der Funke nicht übergesprungen., vielleicht lagen meine Erwartungen auch
mehr in einer anderen Richtung.