Absolut Lesenswert

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sujoe Avatar

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Wo ich die Leseprobe dazu gelesen habe, hatte ich schon meine Zweifel, ob das Buch überhaupt spannend und interessant wird, zumal der Schreibstil der ersten Seiten in der Leseprobe kompliziert formuliert ist. Jetzt nachdem ich das Buch gewonnen und gelesen habe, bin ich anderer Meinung. Nach einem schwachen Start gewinnt das Buch an Schärfe und Tiefe bezüglich der Identitätssuche Perlas mit ihrer eigenen Vergangenheit im Kontext einer schwarzen und düsteren Zeit der jüngeren Geschichte Argentiniens. Perla, eine junge Studentin der Psychologie in Buenos Aires hat seit einiger Zeit Zweifel, wer sie in Wirklichkeit ist, wo sie herkommt und welche Verbindung es gibt zwischen ihr und den Verschwundenen, die während der Militärdiktatur verschwanden, als sie noch sehr klein war und welche Rolle spielen dabei ihre Eltern. Bei all diesen Zweifeln wird sie durch die Anwesenheit eines imaginären Verschwundenen, der zu ihr nach Hause gekommen ist und Wasser wie Kekse isst, unterstützt und beide begeben sich in eine Art Dialog, um sich im Laufe des Buches gegenseitig anzunähern und kennenzulernen und dabei erkennen beide selbst, wer sie sind und was für eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart besteht.
Wunderbar geschrieben, vor allem mit der Hilfe eines geistigen Gesprächspartners und es zeigt auch, dass nicht nur in Deutschland der Holocaust möglich ist, sondern woanders auch!