Ein fesselndes Buch über Argentinien

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baumbartos Avatar

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"Perla" zu rezensieren, fällt mir schwer. Wie soll ich dafür die richtigen Worte finden? Das Buch ist mitreißend, sehr bewegend. Ich habe selten so viel nachgedacht. Die Hauptfigur ist eine junge Frau um die 20 Jahre mit dem Namen Perla, welche Psychologie studiert. Der Titel "Perla" verrät nicht so viel. Ich finde auch das Cover eher nichtssagend. Aber es ist auch schwer, dieses faszinierende Buch in eine Überschrift zu packen.

Es ist so vielfältig. Ich vermute, daß es auch Leser gibt, welche vor dem Thema Angst haben. Es ist keine leichte Kost. Aber das ist ganz egal. Ich konnte nicht aufhören zu lesen. Es ist das beste Buch, welches ich bisher je vorablesen durfte. Der Schreibstil ist niveauvoll und liest sich sehr gut.

Es geht um die Diktatur in Argentinien, von den 70ger bis zu den 90ger Jahren: Perla ist allein, als ein Geist bei ihr auftaucht. Sie ist sehr behütet aufgewachsen, und sie ist ein Einzelkind. Sie fragt sich, was mit den "Verschwundenen" ist, und sie informiert sich. In ihrem eigenen Elternhaus geht das nicht. Aber sie hat eine Freundin, die davon nicht ferngehalten ist. Trotzdem ist es für sie schrecklich, daß ihr eigener Vater etwas damit zu tun hat. Perla ist sehr sensibel. Ich finde, daß die Erzählperspektive darum gut ausgesucht ist. Denn Perla erzählt in der Ich-Form. Damit man auch eine andere Sicht hat, erzählt aber auch ein Erzähler in der dritten Person (Er-Erzähler). So bekommt man auch die Sicht des Geistes mit.

Ich finde das Buch sehr spannend und anrührend. Man sollte es lesen! Ich empfehle es weiter und ich würde gern mehr solcher Bücher lesen.