Perla

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sonnenscheinchen92 Avatar

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Meinung: Erst während des Lesens erfuhr ich, dass dieses Buch wahre Begebenheiten wieder spiegelt. Ich weiß nicht, ob es diese Perla gab, aber es viele Hunderte Perlas, die während der Kriegszeit entführt wurden. Wenn ihr mehr über dieses Thema erfahren wollt, klickt einfach mal hier.

Perla ist eine junge Frau, Anfang 20, hat noch ihr ganzes Leben vor sich, aber eigentlich beherrscht ihr Vater ihr Leben. Egal was sie macht, was sie denkt, er ist immer in ihrem Kopf. Eines Tages, nach einem Streit mit ihrem Freund, taucht ein Fremder bei ihr auf. Nass und nackt und das mitten im Wohnzimmer. Perla ist schockiert, gewöhnt sich aber an ihren Gast und erfährt seine grauenvolle Geschichte, die von Schmerzen, Qual und dem Tod handeln, aber auch von Liebe. Dabei wird Perla eines immer klarer, sie ist nicht diejenige, für die sie alle halten.

Die Autorin schreibt poetisch, liebt verschachtelte Sätze und Monologe. Diese 3 Komponenten machen Bücher eigentlich zu einem Graus für mich. Hier jedoch nicht. Klar habe ich die Monologe größtenteils überflogen, die Dialoge haben mich dagegen sehr gefesselt. Einige schöne Zitate konnte ich für mich entdecken.

Das Meer, seine endlose Weite, das ewige Andrängen ungebremster Wellen, dunkel, nass und dreckig, er war nicht allein dort, das Meer war voller Präsenz, die auch Präsenzen wie seine umfasste, weil sein lebender Körper nicht allein herabgefallen war, andere Körper hatten sich ebenfalls im Wasser aufgelöst und andere Bewusstseinswolken glitten ebenfalls dahin. S. 182

Die Geschichte ist in 3 große Abschnitte unterteilt, diese dann in weitere kleinere Kapitel. Das Ende fand ich super, fesselnd und brachte mein Auge dazu, ein kleines Tränchen zu weinen. Ansonsten ist es sehr gut gegliedert, wobei die Monologe mich doch stark störten. Eine offene Frage blieb für mich jedoch unklar. Hat Perla halluziniert, ist sie eine Zeit lang verrückt geworden, hat sie geträumt oder ist das wirklich passiert ? Das werde ich wohl nie erfahren, macht aber zum Teil den Zauber des Buchs aus.

Fazit: Eine großartige Geschichte verpackt hinter langweiligen Monologen, langen Erzählungen, aber doch extrem atmosphärisch erzählt.