Perla

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schmökerfreund Avatar

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Perla ist eine junge Studentin, die in Buenos Aires wohlbehütet, in gut situierten Verhältnissen aufgewachsen ist. Mit ihrem Vater, einen ehemaligen Marineoffizier verbindet sie eine bedingungslose Liebe , die Beziehung zu ihrer Mutter ist eher kühl. Von politischen Themen aus der Zeit der Militärdiktatur in Argentinien wird Perla ferngehalten, darüber wird in der Familie nicht gesprochen. Aber Perla wird immer mehr damit konfrontiert. Sie hört von " Verschwundenen" und was mit ihnen geschah und gerät in einen sie sehr stark belastenden moralischen Zwiespalt :
Was haben ihre Eltern, was hat sie mit diesen " Verschwundenen" zu tun ? Vertraut sie ihrem Vater oder geht sie auf Suche nach Antworten ? Was erwartet Sie ?
Die Autorin versteht es sehr gut, genau diesen inneren Kampf der jungen Frau mit ganz eigenen stilistischen Mitteln sehr nahe zu bringen: Eingewoben darin geht es um das eigentliche Anliegen: das Leben der Menschen in Argentinien während der Zeit der unfassbaren Verbrechen der Militärdiktatur. Ruhig, sachlich aber fesselnd bis in die letzte Haarspitze werden einzelne Schicksale erzählt. Das Buch ist leise und hat gleichzeitig so eine Wortgewalt, es entstehen so viele Bilder, man wird durch das Buch regelrecht getragen..
Mich hat das Buch total gefangen genommen. Es ist trotz der entsetzlichen Geschichte eine Freude es zu lesen, vielleicht sogar ein zweites Mal. Es geht sehr nahe , macht aber auch Hoffnung und wird mir sicher noch sehr lange in meinen Gedanken bleiben.
Ich kann das Buch sehr empfehlen.