Perla

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Perla, die Hauptprotagonistin, heute 22 Jahre alt, ist eine zielstrebige  Psychologiestudentin in Buenos Aires, Argentinien. Als Einzelkind behütet aufgewachsen, Tochter eines Marineoffiziers und einer eher gefühlskalten Mutter. Politik war zu Hause nie ein Thema. Aufgewachsen kurz nach dem Fall der Diktatur bekam aber auch sie zwangsläufig viel von den politischen Geschehnissen mit, dies führte dazu, dass es auch noch eine ganz andere Perla gibt, eine zutiefst Verunsicherte. Als ihr Freund Gabriel näher in ihrer Familie nachforschen möchte, verlässt sie ihn. Kurze Zeit später liegt ein Mann in ihrem Wohnzimmer, aus dem Wasser zu sickern scheint. Sie beginnt die verschiedenen Fäden ihres bisherigen Lebens zu entwirren, auf der Suche nach ihren Wurzeln und sich selbst. Perla berichtet in der Ich-Form, was sie einem sehr nahe bringt. Von dem wässernden Mann, einem der Verschwundenen, erfährt der Leser aus einer Erzählerperspektive, Bruchstücke seiner Erinnerung.

Hintergrund der Geschichte ist die argentinische Militärdiktatur, die von 1976 bis 1983, nach dem Putsch von  Isabel Perón , die Herrschaft unter Jorge Videla, dem Oberkommandierenden, übernahm. Eine dunkle Zeit der argentinischen Geschichte. Es kam zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen mit Staatsterror, willkürlichen Verschleppungen, Folter und Mord (ca. 30.000 Opfer).

Es ist ein sehr bewegendes und gefühlvolles Buch, das durch seinen angenehmen Schreibstil besticht. Sehr einfühlsam und leise geschrieben, spricht es von Loyalität, Hoffnung und Liebe. Meine absolute Leseempfehlung.