Das Leben in der Eifel im ausgehenden 19. Jahrhundert

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magdas_buecherwelt Avatar

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Cover und Name des Buches haben mich direkt für sich eingenommen, wobei eigentlich zwei Jungs und ein Mädchen am Perlenbach in Monschau gespielt haben und nicht drei Jungs, wie auf dem Cover dargestellt.
Die Handlung spielt im Zeitraum von 1867 bis 1904 in den Eifler Städtchen Wollseifen und Monjoie (heute Monschau). Bauernjunge Wilhelm freundet sich mit Jacob, dem Sohn eines Monschauer Tuchfabrikanten an. Er darf die Wintermonate in dessen hochherrschaftlicher Villa verbringen, wo er zusammen mit Jacob und der Arzttochter Luise von einem Hauslehrer unterrichtet wird. Als Luise und Jacob das Gymnasium besuchen, macht Wilhelm eine Lehre in der Tuchfabrik.
Das Leben auf dem Bauernhof in Wollseifen ist hart. Wilhelms Mutter bekommt ein Kind nach dem anderen, die wenigsten Kinder überleben. Sein Bruder wandert nach Amerika aus, eine der Schwestern läuft weg und sucht ihr Glück in Köln.
Jacob und Luise führen ein privilegiertes Leben. Luise möchte wie ihr Vater Medizin studieren, was Frauen damals jedoch nicht erlaubt war. Mit Unterstützung und Fürsprache ihres Vaters schafft sie es dennoch, alle Hürden zu überwinden und Ärztin zu werden.
Die drei Freunde tun sich schwer mit der Liebe. Wilhelm liebt Luise, Luise liebt nur ihren Beruf, Jacob muss erfahren, dass er nicht lieben darf, wen er lieben will.
Der Roman ist genau wie die Fortsetzung „Ginsterhöhe“ hervorragend recherchiert. Die Autorin beschreibt lebensnah und authentisch das Leben in der Eifel im ausgehenden 19. Jahrhundert. Das Buch endet mit dem Bau der Urfttalsperre bei Wollseifen, die dem Dorf zum unverhofften Aufschwung verholfen hatte. Die Fortsetzung „Ginsterhöhe“ beginnt 1918, und es geht es um Wilhelms Sohn Albert und dessen Familie. Ich empfehle beide Bücher LeserInnen von historischen Romanen und allen, die sich für das Leben in der Eifel im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts interessieren.