Freunde für immer

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astrid67 Avatar

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Jacob und Luise sind schon seit ihrer Kindheit befreundet, kommen aus gesicherten Verhältnissen und wohnen in unmittelbarer Nachbarschaft in Montjoie.
Wilhelm, aus dem Dorf Wollseifen, lebt dagegen sehr ärmlich auf einem Bauernhof mit einem jähzornigen Vater. Dank Herrn Becker kann er dieser Armut wenigstens für einige Wintermonate entfliehen, als dieser ihn für Jacobs Gesellschaft mit zu sich nach Hause nimmt. Für Wilhelm eine absolut neue Welt.
Trotz dieser Unterschiede verstehen sich alle drei auf Anhieb und besiegeln ihre Freundschaft mit Perlen aus dem Perlenbach.
Für die Zukunft hat jeder der drei seine eigenen Vorstellungen: Luise möchte in die Fußstapfen ihres Vaters treten und Ärztin werden. In dieser Zeit ein fast aussichtsloses Unterfangen, da Bildung für Frauen quasi ein Tabu ist. Wilhelm möchte der Armut entfliehen und eine Ausbildung in einer Tuchfabrik beginnen, was ihm Jacobs Vater auch ermöglicht. Jacob möchte gerne fernab der elterlichen Fabrik ein ruhiges Leben führen, wird aber zu einem befreundeten Tuchfabrikanten gesteckt, denn schließlich soll er einmal den elterlichen Betrieb übernehmen.
Doch auch vor den dreien macht das Schicksal nicht halt. Jacob entdeckt seine Liebe zum eigenen Geschlecht, eine absolute Straftat in der damaligen Zeit. Durch eine unbedachte Äußerung aus Eifersucht wird Wilhelm von Jacobs Vater aus dem Haus und der Fabrik gejagt und geht zurück nach Wollseifen. Luise wird zwar Ärztin, verzichtet aber auf eine eigene Liebe da sie aus Solidarität Jacob heiratet, damit seine Neigung nicht entdeckt wird.
Erst an Jacobs Sterbebett kommen die drei Freunde wieder zusammen.
Das Buch Perlenbach hat mich genauso begeistert wie das Buch Ginsterhöhe. Der Schreibstil ist gradlinig und man wird direkt in die Handlung hineingezogen.
Auch das Cover gefällt mir richtig gut. Auf der Innenseite findet man eine Übersichtskarte sowie Bilder wie es dort früher wohl ausgesehen hat.
Von mir gibt es für das Buch eine klare Leseempfehlung.