Mathe in witzig

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Oscar hat sich seinen Traum erfüllt und studiert Mathe an der Universität, an der sein großes Idol lehrt. Der 16jährige ist hochbegabt und entstammt einer privilegierten alten Adelsfamilie, wodurch er trotz seiner besonderen Bedürfnisse alle Möglichkeiten hat. In einer Vorlesung trifft er auf die 53jährige Moni, die in der Vorlesung auffällt wie ein bunter Hund. Sie hat mehrere Jobs und opfert sich für die Familie auf, weshalb auch schon mal einer ihrer kranken Enkel mit an die Uni geschleppt wird.

In „Pi mal Daumen“ schafft Alina Bronsky es erneut Humor und Nachdenklichkeit zu vereinen. Mit Oscar hat sie einen sehr eigenwilligen Protagonisten geschaffen, dessen besonderen Blickwinkel wir erleben dürfen. Teilweise sind seine Offenheit und Direktheit erschreckend und wirken überheblich, an anderen Stellen ist es einfach unglaublich witzig.

Auch wenn die Geschichte an einer mathematischen Fakultät spielt, muss man keine Mathegenie sein, um der Handlung zu folgen. Und auch wenn Mathe für mich immer nur ein notwendiges Übel war, konnte ich Oscars und Monis Begeisterung - fast schon Besessenheit - nachvollziehen. Allzu tief steigt man in die Materie inhaltlich auch nicht ein. Im Fokus stehen die beiden teilweise recht eigenwilligen Hauptfiguren.

Bronskys Erzählstil finde ich, wie immer, klasse! Der Roman liest sich wie gewohnt fix weg. An einigen Stellen musste ich laut lachen und das schaffen wirklich nur wenige Autorinnen und Autoren.

Nicht komplett überzeugt hat mich leider das Ende. Hier hätte Bronsky dem Buch ruhig noch ein paar mehr Seiten gönnen können.

Insgesamt hat mir Alina Bronskys „Pi mal Daumen“ mal wieder sehr gut gefallen. Wer sich auf den Roman einlässt, wird in eine ganz eigene Welt der beiden durchaus teilweise eigenwilligen Hauptfiguren entführt. Der „bösartige“ Humor bringt einen regelmäßig zum Lachen.