Ungefähr ganz gut

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blomster78 Avatar

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Zu den Büchern von Alina Bronsky habe ich seit jeher ein eher gespaltenes Verhältnis: Sie behandelt interessante Themen, vermochte bisher aber dennoch nicht, mich wirklich zu packen.
Vielleicht wird das bei „Pi mal Daumen“ anders? Cover, Klappentext und Leseprobe lassen mich Hoffnung schöpfen und ich freue mich auf das Buch.

Worum es geht: Oscar Graf von Ebersdorff, 16 Jahre alt, hochbegabt mit autistischen Zügen, lernt in der ersten Mathematik-Vorlesung an der Uni Moni Kosinsky, 53, schrille Mutter und Großmutter mit mehreren Jobs aus eher nicht so gut situiertem Umfeld, kennen. Zwei ungleiche Charaktere aus verschiedenen Welten, die im Verlauf der Handlung trotz - oder gerade wegen - ihrer Unterschiedlichkeit eine außergewöhnliche Freundschaft eingehen.

Die Story hat mich anfangs fasziniert und mich in ihrer kuriosen, teilweise skurril-abstrusen Stimmung öfter schmunzeln lassen. Diese Dynamik verliert sich im Verlauf der Handlung dann allerdings, die Figuren bleiben unnahbar und fremd, die Handlung plätschert mit wenig Aussage oder Vorankommen vor sich hin. Irgendwann war ich genervt von Oscar, der Klischeebehaftung einiger Szenen rund um Moni und ihr Leben und, natürlich, von der Mathematik, für die ich seit jeher keinerlei Interesse (und Verständnis) aufbringen kann.
Dass das Ende doch etwas abgehackt daherkommt finde ich vor diesem Hintergrund nicht weiter schlimm, auch wenn es mich mit einem eher ernüchterten Gefühl zurücklässt. Da wäre mehr drin gewesen.

Fazit: Ein vor allem anfangs unterhaltsames Buch, das es leider nicht schafft, mich wirklich zu berühren und damit für mich persönlich ein weiterer „typischer Bronsky“ (siehe oben) ist.