Ein rosarotes Mädchenbuch

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lotta82 Avatar

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... mit einigen Mängeln.

Wie die Überschrift schon sagt, handelt es sich bei dem Buch um ein rosarotes Buch, das sich speziell an Mädchen wendet. Die Protagonisten sind drei Schwestern, die als Piratinnen durch die Weltmeere segeln. Von der Anlage der Mädchen erinnern sie mich sehr stark an die Abrafaxe (Abrax, Brabax und Califax) von denen es auch mittlerweile weibliche Pendants (Anna, Bella und Caramella) gibt, die durch die Weltgeschichte reisen und verschiedene Abenteuer bestehen müssen. Auch hier gibt es eine/n Clevere/n, Köch/in bzw. Wagemutige/n.
Interessant fand ich in diesem Zusammenhang die Anlage als Piratinnen, auch eine sonst eher männlich Bastion. Und so geht es auf große Weltreise durch die Meere der Welt, wo sie als erstes auf die Diamant treffen wo Prinz Divo seine Seeleute-Crew mit seinem Verhalten gegen sich aufgebracht hat. Doch die Mädchen schaffen es mit ein wenig Überzeugungskraft die Jungen mit einander zu versöhnen. Für meinen Geschmack ist der Ansatz richtig und gut, allerdings überschlagen sich die Ereignisse an dieser Stelle bereits zu sehr und man hätte der Episode nach der langen Einführung ruhig ein wenig mehr Zeit und Raum einräumen können. Schließlich ist das Thema "Teilen" nicht von ungefähr und könnte an dieser Stelle ruhig vertieft werden und nicht mit einem Wisch derart abgetan werden.
Doch die Geschichte muss schnell weiter gehen, ein Kuchen soll die Wogen glätten (machen Kuchen eigentlich alles gut?) und schon bahnt sich die nächste Katastrophe an (die Ereignisse überschlagen sich also erneut). Der Kahle Kai will Prinz Divo Schiff kapern, überlässt aber den Piratinnen den Vortritt nachdem diese ihn mit Wasserwerfern nass gemacht haben. Nun sollen/wollen alle den Kuchen essen und die Welt ist in Ordnung??? Ich verstehe den Schachzug der Autorin an dieser Stelle nicht. Daraus hätte man gut und gerne eine neue/andere Geschichte machen können und dann der Teil mit den Kätzchen und den Jungen. Schön, dass wenigstens darauf hingewiesen wird dass die Kätzchen erst einmal bei ihrer Mutter bleiben müssen ehe sie entwöhnt werden. Aber was hat der Heiratsantrag in diesem Spiel zu suchen???

Für mich wirkt die ganze Geschichte ein wenig überhastet erzählt und es mussten zu viele Storys auf einmal untergebracht werden, die man besser in mehreren Büchern hätte abhandeln können, wo eines immer ein bestimmtes Thema behandelt. Auch stören mich mal wieder die Geschlechterstereotypen, die mit einem solchen Buch transportiert werden. Mädchen backen gern, mögen pink, wollen immer Harmonie und Jungen essen gern und sind eher wild...

Vielleicht mögen es ja kleine Mädchen, aber ich möchte solch ein Buch nicht wirklich verschenken. Zu unausgegoren ist die Geschichte, es wird zu schnell durchgerast und Stereotypen gibt es dank Lillyfee und Co. schon genug. Leider in meinen Augen kein gelungenes Buch (für Mädchen).

Der Praxistest mit der Tochter einer Freundin wird ergänzt sobald dieser erfolgt ist.