Pinke Piratenpower

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waldeule Avatar

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Ein pinkes Piratenbuch? Geht das zusammen? Klar, wenn es sehr zielgerichtet für Mädchen gemacht ist, die wohl mit der pinken Aufmachung geködert werden sollen. Ungewöhnliche Idee, aber leider ganz gewöhnliche Umsetzung. Überraschend ist bei dieser Geschichte nämlich gar nichts und so hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Schon die drei "Pink Pirates" klammern sich an Klischees: so gibt es die Coole, die Freche und die Süße. Ihre Namen Lila, Lotta und Lulu sind insofern bemerkenswert, dass sie mal ausnahmsweise nichts mit Pink zu tun haben. Ich konnte die drei bis zum Ende nicht auseinanderhalten, was weder für eine gute Charakterisierung noch für eine gelungene Namensauswahl spricht. Genauso holzschnittartig sind die Nebencharaktere, der etwas dümmliche und egoistische Prinz Divo und der Pirat Kahler Kai. Wobei zumindest der letzte eine Wandlung (natürlich zum Guten) durchmachen darf. Auch die Geschichte ist sehr beliebig und schwingt die pädagogische Keule nur so um sich. Wäre es ein Erwachsenenbuch, hätte ich spätestens beim absolut unpassenden Heiratsantrag das Buch zur Seite geworfen - meine Toleranzgrenze bei Kinderbüchern ist da zwar höher, gefallen hat es mir trotzdem nicht. Und wenn das Buch schon mit einem Vers enden soll, dann bitte einer, der sich auch reimt.

Vom Schreibstil her gibts außer den bereits angesprochenen Namen wenig zu meckern, beim Vorlesen bin ich nur ständig über das "Pink Pirates" und "Pink Pearl" gestolpert. Der Umfang ist für ein Kinderbuch dieser Art okay, die unterschiedliche Text- und Bildverteilung hat mir gefallen.

Lob gibts für die grafische Umsetzung, zum Anschauen ist das Buch wirklich schön. Dafür gibts auch einen Stern extra. Auch meine fünfjährige Tochter hat das Buch gerne mehrmals angeschaut, beim Lesen des Textes hat sie schon beim erstenmal nicht wirklich aufgepasst.

Fazit: Flache Geschichte mit schöner grafischer Umsetzung.