Der Pflanzen-Shop, in dem Männer verschwinden
Das Cover der Novelle "Plant Lady" von Minyoung Kang lässt schon erahnen, worum es geht. Denn hier winden sich fleischfressende Pflanzen um den Einband des schmalen Werks, das lediglich 200 Seiten in groß gedruckter Schrift umfasst. Die Novelle ist in sechs Kapitel unterteilt, die ihrerseits durchaus für sich stehen könnten, beinhalten sie doch stets eine andere Protagonistin - neben der im Hintergrund agierenden Besitzerin des Pflanzen-Shops, Yu-hee.
Die Prämisse, die über allen Kapiteln (und Todesfällen) steht, lautet: Wer mit Pflanzen nicht gut umgeht, behandelt auch seine Frauen schlecht. Wenn eben diese Männer dann in den Pflanzen-Shop gehen, verlassen sie ihn nicht mehr lebend, sondern enden stattdessen als Pflanzendünger. Yu-hee scheint für misshandelte Frauen eine Art siebten Sinn zu haben, da sie selbst in dieser Hinsicht schlechte Erfahrungen gemacht hat. Beim Gespräch über die Pflanzen geht es daher auch um die jeweiligen Männer. Allerdings nicht plakativ. Hier wird gewissermaßen durch die Blume gesprochen - sehr höflich, sehr zweideutig und plötzlich ist der Mann tot und niemand ist betroffen.
Fazit: "Plant Lady" ist ein stilles Buch in einfacher Sprache. Meine erste Berührung mit einer koreanischen Autorin. Aufgrund des Themas und der ruhigen Umkehrung der Verhältnisse - keine Femizide, sondern Maskuzide - hat die Novelle eine längere Nachwirkung als ich es zunächst vermutet hätte. Dennoch bleibt der Roman eher episodenhaft und ohne viel Tiefgang. Das hätte die Autorin noch ausbauen können.
Die Prämisse, die über allen Kapiteln (und Todesfällen) steht, lautet: Wer mit Pflanzen nicht gut umgeht, behandelt auch seine Frauen schlecht. Wenn eben diese Männer dann in den Pflanzen-Shop gehen, verlassen sie ihn nicht mehr lebend, sondern enden stattdessen als Pflanzendünger. Yu-hee scheint für misshandelte Frauen eine Art siebten Sinn zu haben, da sie selbst in dieser Hinsicht schlechte Erfahrungen gemacht hat. Beim Gespräch über die Pflanzen geht es daher auch um die jeweiligen Männer. Allerdings nicht plakativ. Hier wird gewissermaßen durch die Blume gesprochen - sehr höflich, sehr zweideutig und plötzlich ist der Mann tot und niemand ist betroffen.
Fazit: "Plant Lady" ist ein stilles Buch in einfacher Sprache. Meine erste Berührung mit einer koreanischen Autorin. Aufgrund des Themas und der ruhigen Umkehrung der Verhältnisse - keine Femizide, sondern Maskuzide - hat die Novelle eine längere Nachwirkung als ich es zunächst vermutet hätte. Dennoch bleibt der Roman eher episodenhaft und ohne viel Tiefgang. Das hätte die Autorin noch ausbauen können.