Amüsante Geschichte mit ungewöhnlichem Plot

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krimine Avatar

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Rosa hat ein Problem. Ihre große Liebe Jan heiratet, aber nicht sie. Dabei hatte alles total romantisch angefangen, als sich beide nach einer Rettungsaktion am See tief in die Augen sahen. Nur leider hat Rosa mit ihrer gedankenlosen Tollpatschigkeit alles kaputt gemacht und steht nun vor den Scherben ihres sicher geglaubten Glücks. Doch genau damit will Rosa sich nicht abfinden und stürmt die Zahnarztpraxis ihres Angebeteten. Aber anstelle in den Armen von Jan zu landen, gerät sie der Rivalin und fast Frau postwendend unter den Bohrer. Eine Angelegenheit, die sich nicht nur als schmerzhaft, sondern als äußerst demütigend herausstellt und sie in die Arme ihres schwulen Freundes Holger treibt. Anstatt allerdings Mitleid walten zu lassen, zählt dieser mit einer an Sadismus grenzenden Geduld sämtliche optischen Nachteile und ausgelebte Unarten auf, deren Rosa mächtig ist. Kein Wunder, dass diese zugreift, als Rettung in Form eines Magiers naht, der ihr die Gelegenheit bietet, die wahre Liebe kennen zu lernen. Die nun folgende Rückführung in ein früheres Leben katapultiert Rosa in den Körper von William Shakespeare und lässt sie Situationen erleben, die nicht nur unheimlich komisch, sondern für beide Seiten überaus nervig sind. Doch ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Denn als es Shakespeare endlich gelingt, Rosa in ihre Zeit zurück zu schicken, muss er zu seinem Entsetzen feststellen, dass nun er in ihrem Körper steckt und das Dilemma von vorn beginnt. 

Mit „Plötzlich Shakespeare“ hat David Saphir einen Roman geschrieben, der sich nicht nur sehr unterhaltsam präsentiert, sondern darüber hinaus die eine oder andere Lebensweisheit in sich birgt. Flüssig geschrieben und mit skurrilen Begebenheiten versehen, lässt er den Leser am Leben der Hauptprotagonistin Rosa teilhaben, die es wahrhaft meisterlich versteht, alles falsch zu machen. Dabei bedient er sich eines nicht sehr tiefgründigen, aber überaus erfrischenden Humors, mit dem er gekonnt die eine oder andere Charakterschwäche auf die Schippe nimmt und seine Protagonistin Rosa von einem Fettnäpfchen in das andere treten lässt. Eine Angelegenheit, die sich im Verlaufe des Buches äußerst amüsant gestaltet und den Leser wie ein Voyeur an den, für Rosa nicht immer zum Vorteil gereichenden, Ereignissen teilhaben lässt. Amüsante Dialoge ergänzen das Geschehen und hauchen dem ungewöhnlichen Plot sein Leben ein.

 

Ein Buch, das zum Lesen und Schmunzeln einlädt, mehr aber auch nicht. Doch oftmals sind es die kleinen Dinge, die uns erfreuen und die Gewissheit, dass es im Leben anderer auch nicht immer so rosig aussieht. Eine Tatsache, die David Saphir mit seiner bizarr anmutenden Geschichte bestens vermittelt und gleichzeitig zeigt, dass sogar aussichtslos erscheinende Situationen mit ein wenig Humor gut zu meistern sind.