Liebesgeschichte mit Hindernissen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
sasto19 Avatar

Von

Dieses 3. Buch von David Safier beginnt mit einer Warnung an den Leser: Dieses Buch ist in historischer Hinsicht beeindruckend unfundiert. Und dies ist es tatsächlich.

Denn die Hauptprotagonistin Rosa rutscht in einer Zeitreise in den Körper des jungen und noch unbekannten William Shakespeare. Nachdem Rosa in einer verzweifelten Aktion versucht, ihren erfolgreichen und gutaussehenden Ex-Freund von der Heirat seiner ebenso erfolgreichen und gutaussehenden Freundin Olivia abzuhalten und zurückzuerobern, verliert sie  den Glauben an die wahre Liebe. Denn diese Aktion scheitert kläglich und lässt sie in Selbstmitleid und Depressionen versinken. Durch einen Zirkusbesuch trifft sie auf einen Hypnotiseur, der sie mit der Aufgabe, erst zurückzukommen, wenn sie die wahre Liebe gefunden hat, in die Vergangenheit des 16.Jahhunderts schickt.

Hier angekommen muss sie sich zunächst mit der Tatsache abfinden, dass sie nun zusammen mit dem Geist von William Shakespeare in dessen Körper steckt. Dies bringt natürlich unendliche Probleme mit sich, zumal Rosa sich wenig in der entsprechenden Zeit und zudem einem männlichen Körper auskennt. Doch auch Shakespeare hat es nicht leicht mit seiner neuen Mitbewohnerin…    

Hier beginnt eine sehr turbulente und witzige, aber auch sehr kurzweilige Reise mit sehr skurrilen Zwischenfällen. Die Umstände und Lebensweise, Gedanken und Handlungen entwickeln sich zusehends zu einer kleinen Liebesgeschichte, bei welcher jeder am Ende etwas für sich mitnehmen kann. Denn Rosa kann Shakespeares Körper erst wieder verlassen, wenn sie ihre Aufgabe erfüllt hat! Zwischenzeitlich muss sie sich mit der launischen Königin Elisabeth arrangieren und Shakespeares Verfolger aufgrund seiner amourösen Abenteuer abwehren. Auch Duelle scheinen in dieser Zeit keine Seltenheit und verlangen Rosa einiges an Erfindungsreichtum ab. Zudem Shakespeare nicht immer mit Rosas Entscheidungen einverstanden ist und in seinem eigenen Körper gegen die Lenkung einer Frau kämpfen muss.  Und auch Shakespeare bleibt letztendlich nicht davon verschont, bei einer missglückten Rückführung auch in Rosas Körper zu gelangen…

Sprachlich relativ einfach aber gut zu lesen bietet dieser Roman leichte Unterhaltung und scheint als kommende Urlaubslektüre  wie geschaffen. Doch muss man diese Art zu schreiben mögen oder  nicht. Wer die vorhergehenden Bücher des Autors mag, wird auch mit diesem zufrieden sein.

Stellenweise ist die Entwicklung von Rosas neuem Dasein urkomisch, stellenweise aber auch sehr klischeereich und überzogen. Mich hat es trotz der schrägen Idee gut unterhalten! Sehr ansprechend finde ich zudem das witzig gestaltete Cover, das an die vorhergehenden Bücher in Punkto Gestaltung nahtlos anknüpft.