Nette Idee, aber eigentlich langatmig und teilweise sogar plump

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sddsina Avatar

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Es ist so schade. Genau das habe ich nach diesem Buch gedacht, denn ich war so begeistert von David Safier. Das erste Buch [Mieses Karma](http://www.amazon.de/gp/product/3499244551/ref=cm_cr_asin_lnk) habe ich wirklich geliebt. Das folgende Buch [Jesus liebt mich](http://www.amazon.de/gp/product/3499248115/ref=cm_cr_asin_lnk) fand ich zwar schon deutlich schlechter, aber immer noch unterhaltsam und stellenweise auch lustig. Als nun ein 3. Buch erscheinen sollte, musste ich mich natürlich schnell ans lesen machen - und wurde bitter enttäuscht.

Zum Inhalt: Rosa ist total deprimiert, da ihr Ex Jan demnächst eine andere heiraten will. Bei einem Zirkus lässt sie sich aus Neugier in Hypnose versetzen, die sie in ein früheres Leben bringen soll. Rosa wacht im Jahr 1594 auf, im Körper von William Shakespeare. Dieser versteht es sich immer und überall in Schwierigkeiten zu bringen und er ist wirklich gar nicht begeistert, dass plötzlich eine Frau seinen Körper kontrolliert. Doch Rosa darf erst wieder zurück, wenn sie herausgefunden hat, was die wahre Liebe ist und das stellt sich als schwieriger heraus, als es geplant war.

Zugegeben, der Teil mit der Liebe klingt schon arg kitschig, aber manchmal mag ich auch kitsch, also griff ich trotzdem zu. Im Nachhinein, hatte das Buch auch weniger mit Kitsch zu tun. Es geht einfach darum, dass absolut jeder Charakter irgendein Problem mit der Liebe hat.
Mein erstes Problem war, dass ich überlesen habe, dass Rosa in die Vergangenheit reist. Ich hätte es viel lustiger gefunden, wenn stattdessen Shakespeare in die Gegenwart gekommen wäre, das war zumindest mein erster Gedanke. Im Nachhinein wars in der Vergangenheit auch ganz nett, die beiden sind in viele amüsante Situationen geraten.
Das Hauptproblem war einfach nur, es war viel zu langatmig. Am Anfang wars noch ganz nett, auch wenn mir da schon aufgefallen ist, dass der Humor sehr gezwungen rüberkommt. Safier schreibt diesmal fast plump um überhaupt irgendwo einen Witz einzubauen. Das hat mir überhaupt nicht gefallen und war in den Vorgänger Büchern auf jeden Fall noch ganz anders. Die Situationen, in die Shakespeare und Rosa geraten, sind irgendwann auch nicht mehr so lustig, da sie sich alle immer irgendwie gleichen. Der Einfallsreichtum, den ich bei "Mieses Karma" noch geliebt habe, ist hier irgendwie schon mehr eingegrenzt worden.

Ich kann dem Buch gerade noch 2 Sterne geben, da es immerhin tiefgründig ist und ganz zum Schluss auch eine gewisse Message an den Leser weitergibt, wie jedes vorherige Buch von Safier. Da das Lesevergnügen jedoch wirklich stark eingeschränkt ist und ich mich durch viele langamtige Passagen quälen musste, kann ich wirklich auch nicht mehr geben.


Meine Empfehlung: Leiht euch das Buch erstmal aus. Viele werden sicher auch mit diesem Roman was anfangen können. Es ist allerdings noch viel eigener geschrieben als die Vorgänger und so hätte ich es bereut, wenn es jetzt für immer in meinem Bücherregal versauern würde. Nochmal lesen, würde ich es nicht.