Erster Poet Roman

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Poet X von Elizabeth Acevedo ist das erstes Buch, das ich gelesen habe, welches in Versform verfasst ist. Ich habe selten ein Buch mit nur knapp über 300 Seiten gelesen, dass sich aufgrund seiner Gestaltung so schnell weglesen ließ. Das komplette Buch ist im Grunde als ein einziger Poetry Slam verfasst, den man bestimmt auch genau so auf der Bühne vortragen könnte.
Ich bin mir noch etwas unsicher, wie ich zu dem Buch stehe. Die Geschichte rund um Xiomara hat mir gut gefallen und mich auch sehr berührt. Allerdings hatte ich mit dem Schreibstil ab und an so meine Probleme, da er mich an einigen Stellen ein bisschen aus der Bahn geworfen hat und ich dadurch den Anschluss an meine Gefühle wieder verloren und dann doch eher ratlos die Seiten umgeblättert habe. Jedoch ist die Art und Weise, wie Xiomara von ihrem Leben berichtet sehr berührend & emotional und konnte mich damit trotzdem immer wieder abholen.
Sie berichtet auch wie erschütternd und schmerzhaft zugleich ihr Leben ist. Sie schreibt über ihre Erfahrungen mit der ersten großen Liebe, mit Freundschaft und Familie, über Erwartungen anderer an sie selbst, über den Glauben und die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens in einem Umfeld wie ihrem. Das ganze bewältigt sie mit der Kraft der Worte, die ihr plötzlich Gehör verleihen. Der neue Poetry Slam Club in ihrer Schule ist plötzlich ihre ganze Welt. Hier kann sie ihre Gedanken in die Welt hinaus schreien, anstatt nur zu schreiben. Auch all das, was bisher nur unter ihrer Haut gebrodelt hat.