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rafiki Avatar

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Da das Buch von Winston Graham erstmals in deutscher Sprache erschienen ist und der Autor Mitglied der Royal Society of Literature war, habe ich ehrlich gesagt mehr erwartet.
Zunächst einmal ist der Schreibstil ein wenig ungewöhnlich und nicht so flüssig wie andere Bücher zu lesen, jedoch findet man sich dort schnell ein und es wirkt authentisch, da die Geschichte in einem früheren Jahrhundert spielt. Auch weiß der Leser zu Beginn kaum etwas über den Protagonisten 'Ross' und erfährt nur allmählich aus seinen Handlungen während der fortschreitenden Geschichte etwas über ihn. Doch leider bleibt bis zum Ende hin eine große Distanz zwischen Figuren und Leser. So fühlt der Leser nicht besonders mit diesen mit und fiebert auch nicht mit ihren Schicksalsschlägen mit. Diese Distanz wird nicht durch den Inhalt, sondern durch den Schreibstil erzeugt. Auch schreibt der Autor nicht besonders spannend, trotz, dass der Inhalt eigentlich interessant ist. Zudem kommt die Geschichte erst in Fahrt, als Ross Demelza begegnet. So bleibt ein nüchternes Gefühl beim Lesen zurück und der Leser wird ganz und gar nicht in den Bann gezogen.
Interessant hingegen ist es über die damaligen gesellschaftlichen Begebenheiten und die Normen, Werte und Verhaltensweisen mehr zu erfahren.
Des Weiteren gibt es innerhalb des Buches Zeitsprünge. D. h., das Buch ist in drei Bücher unterteilt, die in bestimmten Zeitspannen spielen.
Alles in Allem war es interessant das Buch zu lesen, jedoch hatte ich mehr, besonders eine überwältigende Sprache erwartet. Nichts desto trotz bleibt man an einigen Textstellen hängen und fragt sich, ob der Autor dahinter nicht mehr versteckt hat. Ich bräuchte für dieses Buch eine kleine Interpretationshilfe :)
Zu guter Letzt zum Cover. Dieses hat mir auf Anhieb nicht zugesagt, da es nach einem billigen Groschenroman mit einfältiger Romanze aussieht. Zudem wird es der Geschichte überhaupt nicht gerecht!