wenig überzeugend

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elohym78 Avatar

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Als Ross Poldark aus dem Krieg aus Amerika kommt, sieht seine Zukunft nicht rosig aus: Sein Vater ist verstorben, sein Cousin steht kurz davor Ross ehemalige Geliebte zu heiraten und das Familienanwesend ist heruntergekommen. Erst als er die kleine Demelza rettet und zu sich in sein Heim holt, findet er neuen Lebensmut und schöpft Kraft für die Zukunft.

Das Cover zeigt den Protagonisten Ross Poldark. Er guckt mit einer Mischung aus Wehmut und Wut den Betrachter an. Eine Narbe ziert sein Gesicht, die ihn nicht verunstaltet, sondern interessant macht. Unter diesem Charakterkopfbild spiegelt sich Mondlicht im Meer. Eine einsame Gestalt steht am Ufer und sieht hinaus. Versunken.

Winston Graham hat einen ruhigen, eindringlichen Schreibstil. Er schildert Ross Poldarks Leben und das seiner Umgebung in ruhigen, sehr ruhigen Zügen, so dass ich oft den Faden verlor, da Graham sich, wie es mir schien, in seiner Beschreibung verlor. Deswegen kamen mir einige Sprünge in der Geschichte unzusammenhängend vor und auch die geführten Unterhaltungen waren eher flach, statt lebendig. Ich liebe historische Romane, die in dieser Epoche spielen, aber der Autor hätte sein Buch jetzt, gestern oder in der Zukunft spielen lassen können, es fiele nicht weiter auf. Gerne hätte ich mehr über die Vergangenheit erfahren, aber Graham ließ mich einfach keine Einblicke nehmen. Sehr schade, denn wenn dieses Buch einfach mehr Tiefgang hätte, wäre es wirklich wunderbar geworden.

Auch mit den Protagonisten Ross und Demelza bin ich nicht wirklich zurecht gekommen. Sie wirken beide auf mich oberflächlich und aalglatt, nicht recht greifbar und unnahbar. Gerne gehe ich mit den Charakteren eine Pakt ein, eine Verbindung, aber das war hier nicht möglich.
Auf der einen Seite der verarmte Adlige Ross Poldark und auf der anderen die eh schon arme Demelza. Denn trotz Armut sind immer noch die Standesunterschiede da, die man nicht übersehen darf. Zumindest nicht, wenn man etwas auf sich hält. Und doch schaffte der Autor es auch hier wieder, den Konflikt zu zerschreiben und unwichtig erscheinen zu lassen.

Mein Fazit
Egal welche Seite ich betrachtete, ich kam einfach nicht in das Buch hinein. Handlung und Charaktere waren nicht meins.