Glück und Verlust

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annabelle Avatar

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Poldark – Von Anbeginn des Tages… erzählt die Geschichte von Ross und Demelza in den Jahren 1788 – 1790 und knüpft direkt an Band 1 an.

In einer stürmischen Nacht wird ihre Tochter Julia geboren, das Glück der beiden scheint perfekt zu sein. Doch es gibt immer noch Neider und Intriganten, die den beiden das Leben schwer machen.
Ross hat mit Eröffnung der Leisure-Grube den hungernden Menschen Arbeit und Zuversicht gegeben; gemeinsam mit anderen Gleichgesinnten gründet er die Carnmore Copper Company, um die Industrialisierung und Besserung der Lebensumstände voran zu bringen. Das Leben und die Arbeit in den Minen ist schwer, die Menschen hungern – Ross und Demelza helfen wo sie können – jeder auf seine Weise. Doch Ross Erfolg und Engagement sind seinen Feinden ein Dorn im Auge. Demelza, die sich um das Glück von Cousine Verity bemüht, löst ohne Absicht eine Katastrophe aus, die Ross an den Rand des Ruins bringt.
Gefangen in einem Netz von Intrigen und durch den Verrat seines Vetters Francis, muss Ross die Company auflösen und gegen die Schließung der Grube kämpfen.

Dazu kommen Schicksalsschläge, die die Menschen in ihrer Umgebung treffen. Der junge Jim Carter wird das Gefängnis nicht überleben, sein einstiger Jugendfreund Mark Daniel muss – mit Ross Hilfe - wegen Mordes fliehen.
Doch die größte Prüfung steht ihnen noch bevor als eine Epidemie ausbricht, die Arm und Reich gleichermaßen trifft. Die ansteckende Halsentzündung, im 18. Jahrhundert als Morbus strangulutorius bekannt, später als Diphtherie erforscht und behandelbar, hat viele Opfer – vor allem Kinder, gefordert.
Auch Ross und Demelzas Familie werden nicht verschont und das Schicksal fordert auch von ihnen seinen Tribut.

Der zweite Teil der Saga liest sich genauso spannend wie der erste; doch stehen diesmal nicht Ross und Demelza im Mittelpunkt sondern die wirtschaftliche Lage. Die Geburt der kleinen Tochter rückt zunächst eher in den Hintergrund. Dafür wird Nebenfiguren mehr Raum gegeben, was der Geschichte keinen Abbruch tut. Winston Graham nimmt den Leser wieder mit in seine Heimat Cornwall, in eine Zeit als es die Menschen schwer hatten, als die Arbeit in den Minen Mensch und Natur zusetzten.
Und wer damals schon reich war, konnte mit der Macht und den Menschen spielen.
Die Geschichte bleibt spannend bis zum tragischen Ende – sie beginnt mit einem Sturm und endet nach einem solchen. Sie lässt den Leser traurig und betroffen zurück – doch auch mit der Hoffnung, dass es für Ross und Demelza wieder glückliche Zeiten geben wird.

Das Cover des Buches gefällt mir ebenfalls wieder sehr gut, es passt zur Gestaltung von Band 1.
Diesmal ist ein Pferd mit Reiter im Abendhimmel auf den Klippen zu sehen.
Groß abgebildet ist eine junge rothaarige Frau – Demelza Poldark.