Poldark – Teil 1 und 2

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raschke64 Avatar

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Die Familiensaga beginnt 1783. Ross Poldark war in Amerika im Krieg. Als er zurückkehrt, hat sich alles geändert. Sein Vater ist gestorben und hinterlässt ihm nur ein heruntergekommenes gut und ein paar Minenanteile. Seine Freundin ist mit seinem Cousin verlobt und heiratet ihn 2 Wochen später. Dann ließt er praktisch auf der Straße ein junges Mädchen auf. Er nimmt Demelza zu sich …

Was eine richtig tolle Geschichte hätte werden können, hat mich maßlos enttäuscht. Wenn ich die ersten beiden Bände nicht geschenkt bekommen hätte, ich hätte sie vermutlich nie zu Ende gelesen. So habe ich mich durchgequält und furchtbar gelangweilt. Ich weiß nicht, ob es am Original oder der Übersetzung liegt. Aber der Stil ist einfach furchtbar. Zum Teil kam ich mir vor wie ein Schulanfänger, der gerade lernt, einfache Sätze zu buchstabieren. Zum Teil war die Wortwahl und die Satzbildung einfach nurch altmodisch. Zum größten Teil allerdings war es langgezogen und einfach nur langweilig. Noch dazu der wie immer in letzter Zeit schreckliche Klappentext. Um nur ein Beispiel aus dem 1. Band zu nennen: „All seine (Ross) Bemühungen, Elizabeth doch noch umzustimmen, sind vergeblich.“ Ross nimmt die Nachricht von der Verlobung fast stoisch entgegen, rettet dem Bräutigam eine Woche später das Leben und trifft Elizabeth erst zur Hochzeit wieder und redet erstmals nach der Trauung wieder mit ihr. Die Bemühungen zur Rückkehr müssen mir völlig entgangen sein.
Insgesamt sind die meisten Figuren – Ross an der Spitze – völlig überzeichnet bzw. steif wie Marionetten, hölzern und ohne nach außen wirkende Gefühle. Vermutlich funktioniert die Geschichte als Verfilmung gut – und da sie demnächst nach Deutschland kommt, wurden wohl die Bücher wieder aufgelegt – das Lesen war definitiv nichts für mich.