Der Abschied ist gekommen

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kaddelkatja Avatar

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Dies ist der dritte und abschließende Band der Polizeiärztin-Trilogie vom Autorenduo Helene Sommerfeld.

Da die Bücher aufeinander aufbauen, empfehle ich, die Geschichte ab dem ersten Band in der richtigen Reihenfolge zu lesen und zu erleben.

Ich habe mich sofort im Geschehen wiedergefunden und mich über das Wiedersehen mit Magda und ihrem Gatten, Kommissar Kuno Mehring, gefreut. Natürlich waren auch die anderen Damen und Nebencharaktere dabei.

Die Pensionswirtin Celia sieht sich nach der Geburt der Tochter und dem Tod des Schwiegervaters mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Sie liebt ihren Mann Edgar, ist aber eher unglücklich und muss sogar in ihrer eigenen Familie um die Gleichberechtigung der Frauen kämpfen.

Schauspielerin Doris strebt immer weiter nach Höherem, nachdem ihr immer bessere Rollen angeboten werden. Kann ihr der Sprung von Deutschland nach Amerika gelingen?

Magda ist der Ruhepol zwischen allen Damen und Kuno und sie müssen sich dieses Mal mit einem mysteriösen Todesfall auseinander setzen. Die gutbetuchte Xenia von Xanten reiste in die Großstadt um das Berliner Nachtleben zu erkunden, was sie allerdings mit dem Leben bezahlen musste. Ist der Täter in der höheren Gesellschaft zu finden?

Magda hat für Elke ein glückliches Zuhause gefunden. Sie kann sich aber einfach nicht damit abfinden, dass der kleine Bruder (Otto) immer noch nicht gefunden wurde. Wird diese Kindesverschleppung denn nie aufgeklärt? Aber dann tauchen neue Hinweise auf und bringen Licht ins Dunkel.


Meine Meinung:

Das Cover springt Fans der Trilogie gleich ins Auge. Ich finde die Bilder- und Farbwahl sehr schön und auch "unwissende" Leserinnen wissen sofort beim Anblick der erschienen drei Bücher, dass es sich um eine zusammenhängende Reihe handeln muss. Wie bereits erwähnt empfiehlt es sich nicht mit diesem Band sondern mit den Vorgängern zu starten.


Der historische Roman ist am 16.03.2022 im dtv Verlag erschienen und war für mich wieder sehr angenehm zu lesen. Ich kam wieder gut in meinen Lesefluss und durch die bildhafte Beschreibung konnte ich mir die Szenen sehr gut vorstellen. Einige Szenen waren mir wieder etwas zu ausführlich bzw. die 528 Seiten hätten gerne auf knapp 400 zusammengefasst werden können.

Ich habe mich wieder sehr gerne auf Zeitreise ins Berlin der Mitte 20er Jahre begeben. Es kommt einem Vieles so unwirklich vor und ich bin sehr froh, was sich in den letzten 100 Jahren für die Frau in der Gesellschaft getan hat. Selber bin ich mit meiner kleinen Familie wahrscheinlich ein gutes Beispiel, wie es früher NICHT hätte laufen können: Ich gehe momentan als Ehefrau und Mutter einer zweijährigen Tochter in Vollzeit arbeiten und bin zZ. die Hauptverdienerin. Mein Mann ist (wieder) arbeitslos, aber hat einige (nicht so gut bezahlte) Jobs in Aussicht und unsere Kleine ist den Tag über bei der Tagesmutti. In der damaligen Zeit wahrscheinlich UNVORSTELLBAR.

Der Abschlussband hat alle Fäden zusammenfließen lassen und alle offene Fragen geklärt. Ich habe diesen Print für mich zufriedenstellend schließen können.

Ende 2022 kommt das nächste Werk von Helene Sommerfeld auf den Buchmarkt, worauf ich mich sehr freue. Es handelt sich anscheinend um ein Spin Off der Ärztin-Reihe, die vor der Magda Fuchs-Trilogie erschienen ist. Die damalige Protagonistin Ricarda hat auch einen kleinen "Auftritt" in POLIZEIÄRZTIN MAGDA FUCHS - DAS LEBEN, EIN WILDER TANZ. Und die zukünftige Hauptperson in "Die Töchter der Ärztin" wird dann auch (wie überraschend) eines ihrer Kinder sein.

Fazit:
Ich habe mich insgesamt gut unterhalten gefühlt von dieser Trilogie, bin zufrieden mit dem Abschluss und gebe daher eine Leseempfehlung für diesen historischen Roman ab (4/5 Sterne ****)