Für Mythologie-Fans ein Genuss, für Romantiker ein Kompromiss

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Psyche und Eros ist ein Buch, das auf den ersten Blick verzaubert: Die mythologischen Anspielungen, die in den Text eingewoben sind, schaffen eine dichte Atmosphäre und ziehen all jene in ihren Bann, die historische Details und einen Hauch von Antike lieben. Die Geschichte von Psyche, der sterblichen Frau mit einem Schicksal, das eng mit dem von Eros, dem Gott der Liebe, verbunden ist, wird in diesem Buch neu interpretiert.

Während ich die historische Tiefe und die kleinen Anspielungen auf die griechische Mythologie wirklich schätzen konnte, hat mich die Liebesgeschichte selbst leider nicht vollends überzeugt. Es fehlte das gewisse Etwas – diese knisternde Chemie zwischen den Figuren, die einen mitfiebern lässt. Die Dynamik zwischen Psyche und Eros war zwar solide, aber sie hat mich emotional nicht mitgerissen. Vielleicht lag es daran, dass vieles vorhersehbar war oder dass die Gefühle der Figuren eher behauptet als wirklich spürbar waren.

Was ich hingegen genossen habe, waren die Beschreibungen der Schauplätze und die Art, wie Luna McNamara alte Geschichten mit neuen Perspektiven verwoben hat. Diese Passagen fühlten sich manchmal wie ein Fenster in die Vergangenheit an. Für mich persönlich hat das die eher schwache Liebesgeschichte ein wenig ausgeglichen.

Insgesamt ist Psyche und Eros ein Buch für Mythologie-Fans, die es genießen, historische Bezüge zu entdecken. Für eine packende Liebesgeschichte sollte man allerdings die Erwartungen etwas zurückschrauben. Ein solides Buch, das jedoch eher für die kulturellen Details als für die romantische Magie in Erinnerung bleiben wird.