Griechische Mythologie hautnah

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Mit der Mythologie Griechenlands bin ich selbst nur rudimentär vertraut, so dass ich keinen Vergleich zum überlieferten Mythos Psyche und Eros ziehen kann.
Doch dieses Buch hat mich dennoch oder gerade deshalb fasziniert. Es lässt die griechischen Götter und deren Sagen auf eine sehr eingehende Art und Weise wieder aufleben. Die verwendete Sprache ist weder überladen noch erzählend kühl, sondern nahbar und gut verständlich. Abwechselnd wird Psyches Geschichte und die Eros‘ erzählt. Psyches beginnt mit der Weissagung des Orakels vor ihrer Geburt, erzählt von ihrem Aufwachsen und ihrer Ausbildung bei Atalante, ihrem Wettkampf und dem Kampf mit der Schlange und wie sie damit Aphrodite erzürnte.
In Eros Geschichte fließt noch die andere Götter hinein. Eros findet Pfeil und Bogen, lernt seine Macht kennen und fürchten. Liebe, so scheint es ihm, ist nicht nur ein Geschenk, sondern allzu oft Ursache von etwas Schlechtem. Doch bald bricht die Liebe, wie eine Seuche über die Menschen herein. Ganz ohne Eros Zutun beginnen sie zu lieben. Als Phsyche unbeabsichtigt Aphrodite erzürnte, verflucht diese einen von Eros Pfeilen. Durch ihn würde Psyche nie ihr Glück finden.

Durch dieses Buch wurde die Mythologie für mich lebendig. Zuvor gekannte trocken vorgetragene Sagen und Erzählungen bekamen Farbe und so mancher Gott wurde greifbarer. Grobe Vorkenntnisse, wie z.B. die Entstehung der Welt und der Saga Gaias oder Namen und Aufgaben der bekannteren Götter halfen mir jedoch dabei die Handlung zu verstehen. Die Handlung dreht sich zwar vornehmlich um Psyche und Eros, doch besonders im späteren Handlungsverlauf tauchen auch einige weitere Gottheiten auf, die ins Geschehen eingreifen.
Romane über griechische Mythologie scheinen gerade einen Nerv der Zeit zu treffen. Vermehrt versuchen sich Autoren daran. Dies aber ist für mich das gelungenste der bisher erschienenen Bücher dieses Genres.