Ein ungewollter Deal?

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anna_banana Avatar

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In „Psychokiller“ von Ida Adam geht es um zwei verheiratete Paare.
Sarah und Lou Armstrong sind grade frisch nach New York gezogen, da Lou einen neuen Job bei der Firma ChemCom antritt. Sarah sitzt seit einiger Zeit im Rollstuhl. Sie kann seit einem Autounfall vor Jahren ihre Beine nicht mehr bewegen.
Die Wohnungssuche in New York gestaltet sich als schwierig, glücklicherweise können sie die Wohnung einer Bekannten von Lou übernehmen. Diese ist für einige Zeit ins Ausland gereist. Kurze Zeit nach ihrer Ankunft in ihrem neuen prestigeträchtigen Wohnviertel lernen sie ihre neuen Nachbarn kennen – Cybill und Ken Halberstam. Ken und Lou kennen sich bereits, da sie beide bei ChemCom arbeiten. Cybill gibt sich gastfreundlich und bietet Sarah sogleich an, ihr die neue Gegend bei einem Bummel zu zeigen.

Der Auftakt lässt nicht lange auf sich warten. Schnell lässt Ida Adam ihre Schlüsselfiguren agieren. Nach wenigen Momenten und Gesprächen im Buch macht Cybill der jüngeren Sarah den Vorschlag, ihre Männer auf Treue zu testen, indem sie beide versuchen, den jeweiligen Ehemann der anderen zu verführen. Sarah ist davon ganz und gar nicht begeistert, dennoch kommt eins zum anderen und die Geschichte entwickelt sich zu einem dramatischen Spektakel aus Eifersucht, Manipulation, Anschuldigungen und sogar tödlichen Folgen.
Beim Lesen hatte ich gemischte Gefühle. Neben einem ständigen Wechsel von spannungsgetriebener Sensationslust und dem Hinterfragen, warum einige Charaktere in scheinbar belanglosen Situationen sehr ungehalten reagieren, fand ich jedoch den Plot äußerste interessant. Die Idee, die Treue des jeweils anderen Mannes zu testen, scheint mir gewagt und ich wollte unbedingt herausfinden, woher dieser Drang der ein oder anderen Figur im Geschriebenen kommen mag. Wie erklärt die Autorin die Psychologie hinter ihren Figuren? Nach Beendigung dieses Thrillers war diese Frage für mich nur unzureichend geklärt.

Die Stärken dieser Geschichte sind mitunter viele plötzliche Wendungen, die einen neuen Spannungswind mit sich bringen. Der Fokus ist weiträumig auf die Ereignisse gerichtet, nicht jedoch auf eine weitreichende Charakterentwicklung. Das Sarah im Rollstuhl sitzt wird als Tatsache beschrieben, obwohl scheinbar auch daher einige Zweifel ihrerseits herrühren, die gegen Ende kurz Erwähnung finden. Oftmals schien mir Lou erschöpft und nichtsahnend von der Arbeit zu kommen, während seine Sarah ihn dann wie aus dem Nichts mit Eifersüchteleien und Vorwürfen überfällt. Auch die Halberstams scheinen mir etwas zwielichtig zu sein und bringen die ein oder andere Merkwürdigkeit mit sich.

Wenige andere (zum Teil recht spannende) Figuren werden mit der Zeit ins Spiel gebracht und treiben die Story voran. Für den „offiziellen Touch“ gibt es zwischendurch immer wieder kurze Kapitel, in der zwei amerikanische Polizisten die einzelnen Charaktere befragen oder erwähnen, welche in bestimmte Ereignisse verwickelt sind.

Nichtsdestotrotz empfand ich „Psychokiller“ als gute Unterhaltung. Ich erfuhr etwas über verzwickte Beziehungen und ein Bild von „schwarzer Empathie“ konnte ich mir nun auch machen. Sexuelle Gelüste können aus Allerlei Gegebenheiten existieren…