Super spannend mit enttäuschendem Ende

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
amirasbibliothek Avatar

Von

Das Cover strahlt nur so aus sich heraus und auch der Titel klingt sehr vielversprechend. Jetzt, rückblickend betrachtet, ist er auch gut gewählt.
Der Erzählstil hält den Leser auf Distanz, obgleich man ihn gleichzeitig als personal bezeichnen kann, weil Gedanken und Innensicht vorkommen.
Das Flair war einem Thriller auf jeden Fall würdig, von Sympathie gegenüber irgendwelchen Personen kann man nicht sprechen, wobei ich schon sagen würde, dass einem Sarah am nächsten steht. Der Leser hat einfach keine Ahnung, wird aber ständig zum Konstruieren neuer Theorien angestiftet, was den gut eingefädelten Zeitsprüngen und Perspektivenwechseln zuzuschreiben ist. Das ist überhaupt das, was ich hier richtig gut gemacht fand: Teile einer Szene wurden in der nächsten neu beleuchtet, sodass nach und nach für den Leser mehr und mehr Informationen ans Licht kommen. Mal weiß er weniger als die Figuren, mal mehr, es ist wie ein Tanz.
Das Setting ist auch mehr als spannend und die Nachbarn Cybill und Kenneth zwei gelungene, äußerst mysteriöse Charaktere.
Auch dass das Buch so kurz ist, fand ich relativ erfrischend und gerade bei diesem Genre angenehm, da die Atmosphäre meist ziemlich erdrückend ist.

Dementsprechend enttäuscht war ich dann auch über die Auflösung. Sie stand meiner Meinung nach nur in mäßigem Zusammenhang zum Rest und den gegebenen Hinweisen, wirkte viel mehr aus der Luft gegriffen. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht, dass ich hier natürlich nicht verraten werde.
Ich behaupte also, dass es sich hierbei um einen sehr gut aufgezogenen Thriller handelt, der wirklich Potential hat, mich aber leider am Ende als Ganzes nicht vollständig überzeugen konnte.