Lusti und zugleich bitter, weil nah an der realen Zukunft

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buchlieberin Avatar

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Qualityland
Come to where the qualitiy is!
Kommt in das Land, in dem alles toll ist, weil von hoher Qualität. Die Dinge, die Gesellschaft, die Menschen.
Die lästigen arbeiten werden von qualitätsgeprüften Androiden übernommen. So haben die Menschen mehr Zeit für …? Ja für was eigentlich? Die Dinge zu benutzen, die sie automatisch geschickt bekommen, da das System besser weiß was sich jeder wünscht? Sich mit dem Partner abzugeben, den das System ausgesucht hat, weil es viel besser weiß wer zu dir passt? Mit Regierungswahlen, bei denen jetzt ein Android antritt, denn „Maschinen machen keine Fehler“?
Eine Welt in der nichts mehr repariert wird um die Wirtschaft anzukurbeln? In der man sich mit selbstfahrenden Autos unterhält, weil es sonst kaum Gesprächspartner gibt? Eine Welt in der Geschäfte mit einem Kuss auf ein Tablett besiegelt werden? In dem alles bewertet wird und du immer die höchste Punktzahl vergibst, weil du sonst mit viel Bürokratie überschüttet wirst?
Eine Welt, in der Maschinen den Menschen in eigentlich allem überlegen sind. Bis auf die Tatsache, dass ein Android eine volle Tasse nicht von einem Ende des Raumes in eine andere tragen kann ohne zu kleckern.
Eine Welt in der auch Menschen beurteilt und in Level eingestuft werden? Ist das Leben denn ein Computerspiel? Nein, in Qualityland ist das alles bitterer Ernst. Zum Glück bringt der Autor alles so witzig rüber, dass man trotz der vielen Anspielungen auf unsere jetzige Gesellschaft, immer noch lachen kann.
Wegen der traurigen Wahrheiten im Buch kann ich auch nicht Tränen lachen (wie es beim Känguruh öfter passierte) während ich das munter vorgelesene Hörbuch höre, aber schmunzeln muss ich doch. Und dieses Buch während des Wahlkamps in Deutschland zu lesen hat noch eine zusätzliche Verbindung zur Realität.