Zukunftssatire? Das ist bald Wirklichkeit.

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dear_fearn Avatar

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Anfangs wirkt alles sehr abstrakt: Statt normalen Namen (wie Julia Müller), tragen die Personen nun Jobbezeichnungen der heutigen Generation als Nachnamen (Julia Personalmanagerin), leben in QualityLand und werden mit Drohnen von TheShop statt mit DHL von Amazon beliefert. Es gibt Roboter und die Welt wird bestimmt von Künstlicher Intelligenz, die das Verhalten der Personen voraussagt und lenkt. Die Menschen werden in Level eingestuft und dementsprechend behandelt. Und in all diesem Wirrwarr: Peter. Der sich überhaupt nicht zurechtfindet.

Zugegeben, mir fiel es schwer, mich in die Geschichte einzulesen. Ich habe das Buch (entgegen allen vorherigen von Marc-Uwe) erstmal enttäuscht beiseite gelegt und ein paar Wochen ruhen lassen. Aber dann hat es mich doch gepackt. Nach etwas zäher Einführung ging es richtig los.

Die Figuren wachsen einem schnell ans Herz, auch die zu verschrottenden Maschinen und die ganz neue Denkweise in dieser Zukunftswelt. Natürlich ist es völlig absurd, dass die Handlung ausgerechnet mit einem rosa Delfinvibrator richtig an Fahrt aufnimmt. Ja, hier hört man Marc-Uwes üblichen Erzählerton raus, mit der gewohnten Portion Witz.

Erschreckend ist nur, dass diese "Zukunftssatire" gar nicht so viel von Satire hat. Denn tatsächlich sind wir doch von einer solchen Welt nicht weit entfernt. Es graut mir davor: Denn ich habe doch jetzt schon "Peters Problem".

Ich habe die weiße Edition gelesen und fand die Werbeanzeigen reichlich amüsant. Da sich die beiden Ausgaben nur darin unterscheiden sollen, werde ich mir auch die schwarzen Anzeigen noch einmal zu Gemüte führen. Das muss man gelesen haben!