Ein großartiges Buch

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amadea Avatar

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Großartig war es zweifelsohne, das Leben von Queen Victoria. Großartig ist auch das Buch von Julia Baird geschrieben. Normalerweise winke ich nämlich bei Büchern „ab einem bestimmten Umfang“ dankend ab. Ausnahmen gelten nur für Biografien – und die hier hat sich in jeder Hinsicht gelohnt.

Keine Regentin aus früheren Zeiten hielt das Zepter solange in der Hand hielt wie sie. Das Britische Empire erreichte unter Queen Victorias mehr als 63jährigen Regierungszeit seinen Höhepunkt. Sie überlebte ihren Mann und drei ihrer Kinder. Der frühe Tod ihres „beloved Albert“ stürzte sie mit 42 in eine tiefe Depression. Die Schuld dafür gab sie ihrem leichtlebigen Sohn Bertie, was Ursache war, für ihr deutlich unterkühltes Verhältnis zu ihm.

Sie führte Kriege. Sie stieg auf zur Kaiserin von Indien, ein Land, das sie selbst nie besuchte, für das sie aber großes Interesse zeigte. Eine ganze Epoche trägt ihren Namen. Durch eine wohldurchdachte Heiratspolitik ihrer Kinder, der 40 Enkeln und 88 Urenkel sollten die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Am Ende kam alles anders …

Das Faszinosum dieses Buches war die Fülle an Fakten, Daten und Hintergründen, vor allem in politischer Hinsicht, wenngleich Queen Victoria manches nicht richtig oder gar nicht gesehen hat. Oder nicht sehen wollte. Ausgerechnet sie als Frau hatte zu meiner Überraschung mit Frauenrechten so gar nichts am Hut.

Meinerseits „Hut ab“ für dieses Buch. Für die umfangreichen Recherchen. Ich habe es trotz des Seitenumfangs mit Freuden gelesen.