Bunt wie das Leben

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Man hört diesen Satz schon als Kind: Liebe kennt keine Grenzen, keine Farben, kein Alter, keine Geschlechter. Es geht um das Gefühl, das man zu einer anderen Person hat, wer auch immer sie sein mag. Doch wird das tatsächlich so gelebt?
„Queergestreift“ gibt den LeserInnen einen Einblick in die Welt von Liebe, die gesellschaftlich bei weitem nicht überall akzeptiert und toleriert wird (wobei es ein anderes Thema ist, ob jemand überhaupt unsere Gefühle akzeptieren oder tolerieren muss – es sind unsere Gefühle, die niemanden sonst etwas angehen). Es ist ein natürliches Recht jeder Person, eine andere Person zu lieben, zu küssen, an der Hand zu halten, umarmen und auf andere Weise ihre Gefühle zu zeigen. Allerdings können sich das viele Leute gar nicht leisten, weil sie einfach keine Lust haben, diese komischen Blicke auf sich zu spüren, gemobbt, verurteilt, beschimpft oder physisch angegriffen zu werden.
Das Band von Kathrin Köller und Irmela Schautz zeigt, wie vielseitig die Liebe sein kann und dass es völlig in Ordnung ist. Oder eher: Man muss die Gefühle ausleben, die man hat. Nur so kann man sich als Persönlichkeit entfalten, glücklich sein und einfach leben.
LGBTIQA – das sind keine einfach aneinandergereihten Buchstaben. Dahinter stecken viele Geschichten, Schicksale, Emotionen, Suche nach eigener Identität. Ist es nicht großartig zu erkennen, dass man bei weitem nicht allein so ist, wie man ist? Das zeigen Porträts und Interviews in diesem Buch. Dass es Communitys gibt, die einen unterstützen, einem helfen, sich zu trauen, Mut zu gewinnen, man selbst zu sein.
Außerdem liefert das Buch tolle historische Einblicke, die uns zeigen, wie sich die Welt entwickelt, wie zwischen Schwarz und Weiß, zwischen Blau und Rosa neue Farben erscheinen, die man als eine Bereicherung sehen muss, nicht als Bedrohung. Denn überall dort, wo Liebe ist – egal in welcher Form – gibt es auch lebenswerte Zukunft.