Ein spannender Einblick in die Zeit der Weimarer Republik

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lesemaus2018 Avatar

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Ich lese sehr gerne historische Romane, vor allem wenn sie einen gut recherchierten Eindruck machen. "Quintus und der Feuerreiter" ist der dritte Band einer Reihe von Thomas Persdorf und ist in der Zeit der Weimarer Republik angesiedelt - eine sehr spannende Epoche für einen Roman.

Der namensgebende Protagonist Quintus ist zwar fiktiv, wird aber im Laufe der Handlung gekonnt in die damalige Zeit eingebettet, was dem Autor nicht zuletzt durch viele historisch reale Personen und Gegebenheiten gelingt: So unter anderem Hindenburg oder Rosa Luxemburg aber auch schillernde Figuren wie Marlene Dietrich.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, war das Portrait unterschiedlichster Gesellschaftsklassen und die authentische Sprache mitsamt der zugehörigen Sprachweisen und Dialekte. Man hatte wirklich das Gefühl in diese Zeit abtauchen zu können.

Doch wer ist die Hauptfigur Quintus Schneepfahl überhaupt? Ein aufstrebender und hochbegabter Mann, der sich zunächst bis ins Reichskanzleramt hocharbeitet, im Zuge der Machtergreifung Hitlers aber abgesetzt wird und sich fortan als Dozent in der Schweiz verdingt. Da seine Verlobte im Krieg verstorben ist, widmet er sich der Arbeit und einigen Frauenbekanntschaften, die aber nicht alle glücklich enden. Mehr möchte ich an dieser Stelle aber nicht verraten.

Ein Hinweis noch zum Thema dritter Band: Ich kannte die beiden Vorgängerbände nicht, hatte aber zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, auf entscheidende Informationen verzichten zu müssen. Die Handlung der Vorgängerbände wird da, wo es wichtig ist, noch einmal aufgegriffen, sodass man sie gut einordnen kann.

Alles in allem ein lesenswerter Roman über eine spannende historische Epoche mit kurzen Kapiteln. Daumen hoch!