Gut gemachter Bildungsroman - ein Stück deutscher Geschichte [ Band 3 von 3]

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rose75 Avatar

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Obwohl ich das Cover nicht sehr gelungen finde, hat es mich trotzdem neugierig gemacht. Auf den ersten Blick habe ich mit einem historischen Mittelalter-Roman gerechnet. Erst durch den Klappentext wurde klar, dass es um die Zeit der Weimarer Republik geht. Mit dem Feuerreiter wird auf die apokalyptischen Reiter der Bibel angespielt. Ein durchaus passender Bezug.

Ich habe mehrere Anläufe für dieses Buch gebraucht, da ich nur schwer in die Geschichte gekommen bin. Der Autor 'zitiert' z.B. einen journalistischen Beitrag vom Hauptprotagonisten Quintus über viele Seiten, der für mich, nur schwer mit der Handlung zu verbinden war. Danach ( ab ca. Seite 50 ) ging es deutlich leichter und ich habe das Buch dann innerhalb von 2 Tagen gelesen. Die Sprache des Autors hat mir gut gefallen und er konnte bei mir wirklich ein Gefühl für diese Zeit entwickeln. Besonders gut fand ich die Stellen, an denen im Berliner Dialekt gesprochen wurde.

Die historische Figur Kurt von Schleicher spielt eine größere Rolle, weil Quintus für ihn arbeitet und wir daher viel von ihm mitbekommen. Er hat bis zuletzt versucht, die Machtergreifung Hitlers zu verhindern.

Dem Autor ist es geschickt gelungen, durch das Privat- und Arbeitsleben von Quintus Schneefahl, ein Bild der damaligen Zeit zu zeichnen.

Für mich wäre ein Personenregister und eine Datumsangabe am Anfang der Kapitel noch sehr hilfreich für die Orientierung gewesen.