Langwierig und teilweise unrealistisch

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ardillas Avatar

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Das Thema ist (leider) durchaus immer aktuell: es geht um Mobbing, auch, wenn das weder aus dem Titel noch aus dem Klappentext hervorgeht; was ich sehr schade finde.

Eine Jugendliche wird brutal ermordet. Der Täter versendet brisante Informationen zeitnah über Snapchat an alle Kontakte der Jugendlichen. Schnell ist die Polizei auf dem Plan. Aber die Suche gestaltet sich schwierig. Dann verschwindet ein zweiter Jugendlicher und es tauchen ebenfalls Snapchat Videos auf …

Wie schon erwähnt: das Thema ist immer aktuell und mit Sicherheit für einige Thriller oder Krimis erwähnenswert. Aber die Umsetzung in diesem Buch ist nicht mein Ding. Mal abgesehen von den skandinavischen Namen, die den Lesefluss erheblich stören (wofür selbstverständlich die Autorin nichts kann), ist das Buch teilweise eher unrealistisch.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass in einer brisanten Mordermittlung zwei der besten Ermittler "kalt gestellt" werden, nur, weil die Chefin einen Furz quer sitzen hat. Das ist absolut nervig und in keiner Art und Weise nachvollziehbar. Ich als Leser füllte mich verarscht. Vor allen Dingen weil zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit wieder auf dieses Thema zurückgekommen wurde.
Dann versucht die Autorin auch noch ein anderes aktuelles Thema zu verarbeiten: Homosexualität. Leider im Kontext auch nicht erschließbar. Sieht er aus wie unbedingt reingepresst, weil man das auch noch abharken wollte.
Die Lösung des Falles ist total unspektakulär und eher zufällig, als auf gute Polizeiarbeit zurückzuführen -- ist halt so, wenn man die Top-Ermittler kalt stellt.
Die Chefin selbst wird als nervige Polizistin dargestellt, die ständig schlechte Laune hat, keine Ahnung von nichts und trotzdem alles an sich reißt, anstatt zu deligieren.
Ich kann hier keine Leseempfehlung aussprechen und werde mit Sicherheit keine weiteren Bücher der Autorin lesen.