Spannendes Thema

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jazebel Avatar

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Yrsa Sigurdardottir legt hier ihren mittlerweile dritten Roman um den Ermittler Huldar und die Kinderpsychologin Freyja vor.

Die Schülerin Stella wird an ihrer Arbeitsstelle, einem Kino, überfallen. Der Täter sendet via Snapchat an alle ihre Freunde Videos die zeigen wie Stella sich hysterisch und unverständlich entschuldigt und anschließend schwer verletzt wird.

Schnell findet Huldar heraus, dass das Bild der netten Stella, das Familie und Freunde von ihr zeichnen, nur eine Seite der Medaille ist. Sie hat über Jahre eine Mitschülerin bis zum Selbstmordversuch gemobbt und auf schlimmste Art bloß gestellt. Selbst nach ihrem Selbstmordversuch stellten Stella und ihre Clique das Mobbing nicht ein.

Liegt hier das Motiv für die Tat?

Das Thema dieses Thrillers ist überaus spannend, mit meinem Alter von über 30 war ehrlich gesagt gar nicht klar, welche grausamen neuen Möglichkeiten von Mobbing unter Jugendlichen sich heutzutage durch das Internet und die sozialen Medien ergeben. Da wird man schon nachdenklich.

Andererseits stand das Privatleben der Charaktere Freyja und Huldar, das in Nebenplots stattfindet, dazu in starkem Kontrast. Beide wirken irgendwie in ihrer Stagnation und Unbeholfenheit überzeichnet, das habe ich gelegentlich als anstrengend empfunden.

Gelegentlich haben sich durch nicht zielführende Ermittlungssituationen und den wirklich nervigen Charakter von Huldars Vorgesetzter Längen in der Story ergeben.

Nichtsdestotrotz bleibt dieser Thriller, eine gute Geschichte für jeden, der sich nicht an zuweilen anstrengenden Charakteren stört.