Mit Spannung erwartet und enttäuscht

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isa21 Avatar

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Ich hatte mich sehr auf den neuen Krimi von Andreas Gruber gefreut.
Wie üblich bei der Pulaski-Meyers Reihe gab es auch bei diesem zu Beginn erst einmal zwei Handlungsstränge – der eine spielte in Wien (dieser ist wesentlich präsenter), der andere in Leipzig bis es zum Showdown in Bad Dürrenberg kam.
Das Buch beginnt damit, dass zwei Handwerker einen Mord beobachten und filmen. Aufgrund dieses Mitschnittes kann der Mörder ermittelt werden, es ist der Sohn des Besitzers einer Casinogesellschaft. Evelyn Meyers übernimmt die Verteidigung von Michael Kotten, da sie und ihr Assistent Flo Zock an dessen Unschuld glauben.
In Leipzig wird der Klaus Hinze, Vater von Jasmin’s Freundin Nina tot aufgefunden. Jasmins Vater, Walter Pulaski, übernimmt die Ermittlungen; da allerdings davon ausgegangen wird, dass es ein Unfall war, werden die Ermittlungen eingestellt. Im Laufe der nächsten Tage geschehen weitere Morde in Deutschland, alles Mitarbeiter der Casinogesellschaft Kottens und jedes Mal spielt eine „Frau in rotem Kleid und Pelzmantel“ eine Rolle. Pulaski glaubt nicht an einen Unfall von Ninas Vater und ermittelt inoffiziell weiter; auch weil er es seiner Tochter versprochen hat.
Zum Schluss kommt es zum Showdown in der Villa Kottens – wo plötzlich die Ermittler alle Gefahren naiv auf sich zukommen lassen; wo sie doch im Vorfeld so clever waren. Auch wurde meiner Ansicht das Ende sehr in die Länge gezogen.

Rachewinter ist ein Thriller der sich mit dem Thema Transgender befasst; sich aber auch um eine kaputte Familie eines großen Wirtschaftsunternehmens dreht. Andreas Gruber hat sich dieses Mal eines Themas gewidmet, das nicht unbedingt mein Favorit für einen Krimi ist. Er hat die Charaktere seines Buches, nicht nur Pulaski und Meyers (auch Flo, Jasmin, Nina …) gut herausgearbeitet und zum Ende des Buches auch geschafft, einen gewissen Spannungsbogen aufzubauen.

Ich war von diesem Gruber enttäuscht. Zu Beginn las er sich langatmig, wurde ab der zweiten Hälfte etwas spannender, aber mir gab es zuviele Detail-Beschreibungnen von Gewalt- und Sexszenen. Auch gab es für mich einige Ungereimtheiten, z.B. wie schafft es Pulaski sich aus dem See zu retten, wo er sonst bei geringsten Anstrengungen sein Asthma-Spray benötigt …