spannend, aber auch brutal

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Buchmeinung zu Andreas Gruber – Rachewinter



„Rachewinter“ ist ein Thriller von Andreas Gruber, der 2018 bei Goldmann erschienen ist. Dies ist der dritte Band in der Serie um den Leipziger Kommissar Walter Pulaski und die Wiener Anwältin Evelyn Meyers.



Zum Autor:
Andreas Gruber, 1968 in Wien geboren, lebt als freier Autor mit seiner Familie und fünf Katzen in Grillenberg in Niederösterreich. Seine Bücher wurden u.a. für den Friedrich-Glauser-Krimi Preis nominiert, mit der Herzogenrather-Handschelle, dem Skoutz-Award, dem Leo-Perutz-Krimi-Preis, dreimal mit dem Vincent Preis und dreimal mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet.



Klappentext:
Mehrere Männer im besten Alter, erfolgreich und vermögend, werden grausam ermordet – und obwohl sie in verschiedenen Städten lebten, haben sich alle kurz vor ihrem Tod mit einer geheimnisvollen dunkelhaarigen Frau getroffen. Doch diese bleibt ein Phantom. Das müssen auch Kommissar Walter Pulaski in Leipzig und Anwältin Evelyn Meyers in Wien feststellen, die beide in die Fälle verwickelt werden. Anders als die Polizei lassen sie sich jedoch nicht entmutigen, erst recht nicht, als sie erkennen, dass sie die Mordserie nur gemeinsam lösen können. Allerdings ist der Täter raffinierter, als sie denken – und spielt auch mit ihnen sein gefährliches Spiel ...



Meine Meinung:
Dieses Buch besticht durch die sympathischen Ermittler, die trotz aller Widerstände ihren Weg geradlinig gehen. Ihre Figuren sind glaubhaft gezeichnet mit Stärken und mit Schwächen. Auch ihre Gegenspieler sind komplex gestaltet, auch wenn sie noch die ein oder andere positive Komponente vertragen könnten. Wie in den Vorgängern üblich entwickeln sich die Dinge zuerst unabhängig voneinander in Wien bzw. in Leipzig. Beide Ermittler erhalten neue Unterstützung. In Wien ist es der neue Assistent der Anwältin, der sich einfallsreich und nicht immer gesetzeskonform einbringt. Seine Figur gefällt mir sehr. In Leipzig wird Pulaski von seiner Tochter und deren Freundin, der Tochter eines Opfers, begleitet. Die beiden jungen Damen sind sich des Risikos nicht bewusst und agieren etwas unbeholfen, aber mit Leidenschaft. Der Plot ist wieder ausgeklügelt und hält bis zum Ende die ein oder andere Überraschung bereit. Nicht gefallen hat mir die ein oder andere Gewaltdarstellung, die meiner Meinung nach nicht in dieser Deutlichkeit nötig gewesen wäre. Auch das Ende mit einem zum Supermann mutierenden Helden war mir zu übertrieben, auch wenn es um seine Tochter ging. Trotzdem war die Spannung während des gesamten Buches gegeben und der Stil des Autors regte zum Mitfiebern an.



Fazit:
Ein spannender Krimi mit überzeugenden Figuren, einem ausgeklügelten Plot und einer für mich zu ausführlichen Gewaltdarstellung, die die Höchstwertung verhindert. So vergebe ich gute vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus, sofern man mit der Gewaltdarstellung keine Probleme hat.