"Radikal" von Yassin Musharbash

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evelyn Avatar

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Der islamistische Grünenabgeordnete Lutfi Latif gerät durch seine liberalen, aufgeschlossenen und realistischen Einstellungen ins Schußfeld sowohl von bekennenden Islamisten, die den Dschihad für richtig halten, als auch von Islamgegnern. Bei einem Bombenanschlag kommt er ums Leben, doch dies ist erst der Anfang von tiefen Abgründen, die sich vor dem Leser auftun.

Präzise wird geschildert, wie beängstigend einfach es ist per Internet Kontakte mit Radikalen zu knüpfen, seine eigene Identität zu verschleiern, Projekte bis hin zu Attentaten zu planen, Bomben zu bauen und Leute zu manipulieren und zu diskreditieren. Der Leser erhält ein detaliertes Bild von Terrorstrukturen, politischen und journalistisch-medialer Strukturen und der Migrantenproblematik. Einfühlsam werden Muslime mit Migrationshintergrund dargestellt in ihrer Zerissenheit zwischen den Anforderungen der Herkunftskultur/Religion und ihrer aktuellen Lebensrealität, sowie der Vorverurteilung durch weitverbreitete Vorurteile. Besonders gelungen ist der Thriller durch die unterschiedlichen Sichtweisen der beteiligten Personen, ohne dass der Autor dem Leser eine der Meinungen aufzwingt und die gefällige, flüssige Sprache.

 

_Ein beängstigend realistischer Thriller bei dem man sich fragt:_

_Haben es Radikale wirklich so einfach?_

_Könnte es nicht genau so passiert sein oder in der Zukunft passieren?_

_Ein Buch, das man nach dem Lesen nicht einfach zuschlägt, sondern einen weiter beschäftigt und zum Nachdenken zwingt. Wer politische Krimis, wie sie auch Wolfgang Schorlau schreibt liebt, wird auch von diesem Thriller begeistert sein._