So oder so ähnlich könnte die Realität sein

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Yassin Musharbash beschreibt in seinem Thriller _Radikal_ die Szenerie eines Attentats wie man sie nicht glauben mag, aber sich wohl so oder so ähnlich vorstellen muss.

Ein weit verzweigtes Netz von Islamisten, Dschihadisten und Islamophoben treffen hier aufeinander und verwirren den Leser, so dass er am Ende nicht mehr entwirren kann, wer die Guten und wer die Bösen bzw. die Terroristen sind.

Die Geschichte beginnt mit einem unterforderten Schüler eines Chemie-Leistungskurses, der selbstgebastelten Sprengstoff verkauft. Er ahnt noch nicht, was dieser Sprengstoff anrichten wird, im Moment ist noch alles ein Spiel.

Doch dann wird der frisch gebackene Bundestagsabgeordnete ägyptischer Herkunft, Lutfi Latif, bei einem Pressetermin Opfer eines Sprengstoffattentats. Eben jenes Sprengstoffs, für den der gelangweilte Schüler sein erstes „Honorar“ erhalten hat.

Eine beherzte Journalistin, eine ehemalige Assistentin Lutfi Latifs und ein Terrorexperte mit Undercover-Ambitionen ermitteln zum Tode des charismatischen Abgeordneten auf eigene Faust und stellen fest, das Netz entspinnt sich immer weiter bis in Kreise, von denen man bislang nicht einmal wusste.

 

Mich hat die Geschichte sehr gefesselt - ein regelrechter pageturner. Der Leser mag immer gar nicht glauben, was er hier liest und weiß aber im gleichen Moment: alles dies ist möglich, und wahrscheinlich dichter an der Realität, als ein Thriller gemeinhin ist.

Endlich einmal ein guter deutscher politischer Thriller mit gut recherchiertem Hintergrundwissen, der seinen Leser nach der Beendigung dieser Lektüre schlauer und nachdenklicher zurück lässt, als er zu Beginn des Buches war.

Dringend empfehlenswert.