Ein neuer Fall für den katholischen Bullen

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theresia626 Avatar

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Im neuen Roman von Adrian McKinty begegnet der Leser Inspector Sean Duffy vom Polizeirevier Carrickfergus wieder. Der Roman fängt bedächtig an. Duffy kommt beim öffentlichen Auftritt des Champions Ali Muhammad in Belfast zum Einsatz. Im zweiten Kapitel verlässt ihn seine deutlich jüngere Freundin Beth, und er wird früh morgens zum einem scheinbar wenig spektakulären Einsatz im einzigen Hotel von Carrickfergus gerufen. Einem Mitglied einer finnischen Delegation ist im Hotelzimmer die Brieftasche gestohlen worden. Alles, was bei der Polizei Rang und Namen hat, findet sich am Tatort ein, denn bei den Gästen handelt es sich um finnische Investoren, die die heruntergekommene Industrieregion dringend nötig hat. Von der ermordeten Journalistin Bigelow, um die es in diesem Roman hauptsächlich gehen soll, ist bis zum Ende der Leseprobe noch nicht die Rede.
Mir gefällt der Anfang des neuen Romans gut, auch wenn noch nicht so viel passiert. Die sorgfältig gezeichneten Figuren, vor allem der “katholische Bulle“ und seine Kollegen sowie McKintys besonderer Humor bereiten großes Lesevergnügen. Seinen Kollegen Sergeant Lawson, beschreibt Ich-Erzähler Duffy zum Beispiel folgendermaßen: “Lawson war ein guter Mann. Attraktiv, wenn man auf ausgemergelt und leichenblass stand (falls ja, kann ich ihnen für einen Zehner Zutritt zum Leichenschauhaus verschaffen). (S. 29)
Ich kann mir vorstellen, dass mir Rain Dogs genauso gut gefällt wie die Vorgänger um Inspector Duffy, auch weil es offensichtlich wieder zeitgenössische und historische Bezüge gibt, die den Roman interessant und authentisch machen.