Alles in Maßen

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miss marple 64 Avatar

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Ohne Zweifel ist „Ran ans Fett“ ein informatives und kenntnisreiches Sachbuch zum Thema.
Der Leser erhält eine detaillierte Sicht auf die Irrtümer der vergangenen Jahrzehnte, was die Bedeutung des Fettes für unsere Gesundheit betrifft. Es ist erschreckend, zu erfahren, dass die „Verteufelung“ des Fettes auf wenigen bis gar keinen wissenschaftlichen Untersuchungen eines Amerikaners beruht und diese „Erkenntnisse“ ihren Weg nahmen bis in die höchsten politischen und gesundheitspolitischen Gremien, auch hier in Europa (s. Ernährungspyramiden).
Sehr umfassend werden die verschiedenen Fette vorgestellt und ihre mögliche Heilkraft bei Beschwerden von A-Z beschrieben.
Dem Leser wird Mut gemacht, einen „Ölwechsel“ in der Küche vorzunehmen, bei diesem aber sehr sorgfältig die Angaben der Hersteller zu lesen, damit ein „gutes“ Fett auch ein solches bleibt.
Meine Meinung ist zweigeteilt. Ich finde die Ausführungen sehr interessant, wissenschaftliche nachgeprüft und in der Praxis erprobt. Gute Fette sind wichtig für unseren Körper, keinen Zweifel. Diese dann noch mit hochwertigen Eiweißen zu kombinieren (dies beschreibt die Autorin auch in vielen ihrer anderen Bücher), um den gesundheitsfördernden Aspekt zu steigern, ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Auch dem Hinweis auf schädliche Kohlenhydrate- vorwiegend aus raffiniertem Zucker- kann ich nur zustimmen. Jedoch erhalten wir auch Kohlenhydrate aus wertvollen Vollkorngetreiden und Gemüsen. Man sollte nicht das eine nun hochloben- was sicherlich seine Berechtigung hat- und das andere verteufeln. Eine Umstellung auf ein Mehr an Fett sollte vorsichtig vorgenommen werden. Denn auch der Stoffwechsel muss sich erst mal darauf einstellen. Alles in Maßen! Dann werden und bleiben wir gesund.